Tourenleiter Andy Beyeler fiel der Entscheid für die Durchführung der anspruchsvollen Hochtour nicht leicht. Hohe Temperaturen liessen die Firnfelder schmelzen, und ein Wetterumsturz schien alles in Frage zu stellen. Temperatursturz, F …weiterlesen
Tourenleiter Andy Beyeler fiel der Entscheid für die Durchführung der anspruchsvollen Hochtour nicht leicht. Hohe Temperaturen liessen die Firnfelder schmelzen, und ein Wetterumsturz schien alles in Frage zu stellen. Temperatursturz, Frost und Schneefall beruhigten die Situation, zudem warten die Wetterprognosen ausgezeichnet. So trafen sich am Samstag die neun Teilnehmer im Restaurant Schwarenbach und liessen sich durch Andy über die besondern Verhältnisse orientieren.
Bei Vollmond war morgens früh um fünf Uhr der Start, vorerst mit einem Abstieg zur Spittelmatte. Nach der Überquerung des Baches folgte dann der Aufstieg über Moränen und Schutthalden auf den Schwarzgletscher, der von Schutt völlig bedeckt ist. Mit den Steigeisen überwand die Gruppe den steilen Aufstieg über eine breite Gletscherspalte und kurze Eisfelder, anschliessend auf einem verschneiten Pfad, bis hinauf zum Zackengrat, wo uns die Sonne empfing. Weiter ging es zum Firnfeld des Vorgipfels, den die drei Seilschaften bei strahlendem Sonnenschein überwanden. Auch den Übergang zum Hauptgipfel mit 3698 m Höhe bis zum Gipfelkreuz liessen wir uns nicht nehmen. Nach sieben Stunden Aufstieg erreichten wir schliesslich den Gipfel und genossen Gipfelrast und Aussicht bei angenehmen Bedingungen. Lang und zum Teil mühsam war dann der vierstündige Abstieg bis Sunnbühl, von wo uns die Bahn ins Tal brachte.
Dass mit der Erwärmung und dem Rückgang der Gletscher die Touren schwieriger, länger und mühsamer werden, zeigt sich am Balmhorn sehr deutlich. Bei meiner Begehung vor 36 Jahren führte der Aufstieg vom Schwarenbach direkt auf den Schwarzgletscher und über ein geschlossenes Firnfeld hinauf zum Zackengrat. Heute muss der Umweg über die Spittelmatte und der Aufstieg über Geröllhalden in Kauf genommen werden. Der Schwarzgletscher ist in seiner Mächtigkeit arg geschrumpft und mit Schutt und Geröll voll zugedeckt.
Trotzdem war es eine eindrückliche Tour bei idealen Verhältnissen. Besten Dank gebührt unserem Leiter Andy und seinem Assistenten Leander Metry, welche die Tour gewissenhaft vorbereitet haben.
Walter Schmid
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