Mittwoch, 7.7. Fahrt nach Sta Maria und Wanderung zum Naturpfad Müstair
Im Zug nach Olten die bange Frage: wo ist Markus und in Olten: wo bleibt Marianne? Doch mit der
Abfahrt tauchen beide auf. Nach der Begrüssung mit Info’s …weiterlesen

Mittwoch, 7.7.  Fahrt nach Sta Maria und Wanderung zum Naturpfad Müstair
Im Zug nach Olten die bange Frage: wo ist Markus und in Olten: wo bleibt Marianne? Doch mit der
 Abfahrt tauchen beide auf. Nach der Begrüssung mit Info’s im Hotel Stelvio und einer kleinen Stärkung
stürzen wir uns ins Wandertenue. Die Einlauftour führt talauswärts durch blühende Wiesen dem Hang
 entlang zum Naturpfad von Müstair. Die Vielfalt der Blumen nimmt im selben Verhältnis zu wie die
Erinnerung an ihren Namen abnimmt: „das isch doch…, äh wie heisst sie scho wieder“?
In Müstair  Pflichtbesuch des Unesco-Weltkulturguts Kloster St. Johann.

Donnerstag, 8.7.  Senda Val Müstair  Teil 1
Wir fahren mit dem Postauto auf den Ofenpass zum Einstieg dieses Höhenweges. In der Beschreibung
zu dieser Panoramawanderung heisst es „über allem wacht der Ortler“ und tatsächlich ist der Ausblick
zu ihm unser ständiger Begleiter. In angenehmen auf und ab geht’s dem Hang entlang durch lockere
Wälder , Geröllhalden und Weiden zur Alp Champatsch, von wo aus es nur noch „obsi“ geht. Wir nehmen
die  Zusatzschlaufe über den Pass da Costainas zur Fuorcla Sassalba  in Angriff. Hier, mit 2619 m dem
höchsten Punkt dieser Wanderung, heisst es „Schuhe fester binden“ denn nun geht es nur noch runter
zum 700 Meter tiefer gelegenen Lü.
Beim Apéro mit der Orientierung über den kommenden Tag kommt die Frage auf, ob der zweite Teil
des Senda nicht in umgekehrter Richtung mit langem Auf- statt Abstieg besser wäre. Wir entscheiden
uns für diese Variante.

Freitag, 9.7.  Senda Val Müstair  Teil 2
Gemäss dem vorabendlichen Entscheid fahren wir mit dem Postauto zum Ausgangspunkt Müstair.
Von Beginn weg führt der Bergweg steil nach oben, 920 Höhenmeter sind bis zum Lai da Valpaschun
zu bewältigen. Heiss ist es in dieser steilen Südflanke und schweisstreibend. Gottlob führt der
angenehme Weg immer wieder durch lichte Wälder. Die Umgebung des Lai da Valpaschun (2170 m)
 ist der angenehme Rastplatz für die Mittagspause. Viel gibt es da zu sehen:  unzählige junge Berg-
molche im Tümpel, junge Libellen und noch ungeschlüpfte Larven an den Grashalmen. Der Weiter-
weg über die Alp Sot nach Lü und damit zur gemütlichen Gartenbeiz war nicht mehr allzu streng.
Bis zur Abfahrt des Postautos blieb noch genügend Zeit zu einem gemütlichen Schwatz und zur
Fortsetzung und Revanche der gestrigen Jassrunde.

Samstag, 10.7.  Piz Umbrail   3033 m
Höchster Punkt und  auch Höhepunkt unserer Wandertage. Mit dem Kleinbus des Hotels lassen wir
uns auf den Umbrailpass fahren. Bei angenehmer Temperatur steigen wir den ebenso angenehmen
Bergweg hoch. Zuerst über Weiden und später durch eine Schotterhalde erreichen wir den Gipfelhang
und etwas später den Gipfel. Die Aussicht hier oben ist grossartig: gegenüber im Süden das Stilfserjoch
mit seinen grässlichen aber typischen Bauten einer italienischen Skistation, links davon der Ortler mit
den Aufstiegspuren, im Südwesten der Taleinschnitt des oberen Veltlins, im Westen das Berninamassiv
mit Piz Palü und Biancograt, im Norden der Laj da Rims, das Val Vau und darüber die Gegend des
Senda Val Müstair. Entgegen meiner Befürchtungen waren die Schneefelder in der Nordflanke nicht so
 schlimm und gut begehbar. Auf dem Abstieg zum Laj Rims bestaunen wir eine prächtige Frühlings-
Alpenflora mit Soldanellen, Alpen- und Gletscherhahnenfuss, Primeln, Mannsschildern, Männertreu um
nur einige zu nennen. Beim Laj da Rims haben wir die Hälfte der Höhenmeter geschafft. Zur Belohnung
 finden wir hier  Edelweiss in Gesellschaft mit den Alpenastern.
Der nachfolgende Abstieg ins Val Vau ist um einiges steiler und angesichts der drohenden Gewitter-
wolken auch schweisstreibender. Warum Hans so vorsichtig und,  wie es scheint, mühsam absteigt,
klärt er erst später im Hotel auf. Ab Tschuccai im Val Vau nach Sta Maria gab es mehrere Abstiegs-
varianten: 6 Teilnehmende per Bike, 1 per Taxi (defektes Bike) und 3 Unermüdliche zu Fuss.

Sonntag, 11.7.
Die als Schlusstour vorgesehene Flusswanderung „An den Ufern des Roms“  fiel  ins „trübe Wasser“.
Während den Vortagen stellten wir fest, dass die Wiesen entlang des Roms abgemäht, damit unattraktiv
und meistens sogar „bschüttet“ waren. Wir entschieden uns daher für eine Ersatztour vom Ofenpass
aus, eine Rundtour auf und um den “Il Jalet“,  ein lohnender „Hubel“ südwestlich des Passes. 
Bereits von Beginn weg säumten Alpenblumen den Aufstieg und oben wiederum Edelweiss und
Alpenaster und gratis dazu eine schöne Aussicht ins Münstertal mit dem darüber trohnenden Ortler
oder westwärts ins Gebiet von Buffalora und Il Fuorn. Ein etwas steiler Abstieg durch Latschen führt
uns auf den Boden von Davo Plattas und durch die Südostflanke des Jalet zurück auf den Pass.
Mit einem Mittagessen im Wintergarten des Hotels „Süsom Givè“ schliessen wir die Wandertage
ab. Es blieb noch die heisse Rückfahrt in den Oberaargau.
Christian Schneeberger