Frühlingswanderwoche in Ligurien
Freitag 23. April 2010:
Unsere Tourenleiter, Eschmann Gilbert und Schenk Albert konnten 19 wanderfreudige SAC-Mitglieder auf dem HBH Olten begrüssen (2 Teilnehmer fuhren direkt mit dem Auto nach Italien).
Unsere Bahnreise führte uns ab Olten-Arth-Goldau- Mailand zu unserem Ziel nach Monterosso.
Nach dem Zimmerbezug trafen wir uns bereits zum Apero und einer kurzen Tourenbesprechung für den ersten Wandertag.
Samstag, 24.4.2010:
Bei bewölktem Himmel und etwas Nieselregen führte uns die Bahn zum Ausgangspunkt nach Bonassola. Nun ging es zu Fuss steil bergan bis Scernia und wieder runter nach Levanto. Nach einer kurzen Rast in einem gemütlichen Gartenbeizli und einer kleinen Stadtbesichtigung starteten wir den zweiten schweisstreibenden Aufstieg bis Case San Carlo wo wir unser Mittagessen aus dem Rucksack einnahmen. Die Aussicht auf’s Meer und die umliegenden Dörfer war unwahrscheinlich schön. Der Abstieg, vorbei an der Ruine San Antonio del Mesco, stelle einige Anforderungen an unsere zum Teil lädierten Kniegelenke, dafür besserte sich das Wetter zusehends.
Gesamte Wanderzeit: ca. 4.5 Std., 520 Hm Auf- und Abstiege.
Dora E.
Sonntag 25. April 2010:
Monterosso-Eremo-S. Antonio -Colla di Gritta-Madonna di Saviore-Monterosso ca. 700 Meter Aufstieg und Abstieg.
Ein steiler Aufstieg mit vielen Stufen führte uns zum verdienten Zwischenhalt Eremo S. Antonio.
Die "Gemütlicheren" starteten für einmal zuerst, zum Colla di Gritta mit Treffpunkt Restaurant.
Als wir Nachzügler dort eintrafen war niemand zu sehen und das Restaurant hatte auch geschlossen; so beschlossen wir, bis zum Kloster weiter zu gehen.
Dies wurden die anstrengensten 20 Minuten des Tages alles der Teerstrasse entlang , wie sicher alle bestätigen können ??
Die Wallfahrtskirche Nostra Signora di Saviore wurde laut Legende im 8. Jahrhundert erbaut, als ein Geistlicher von einer Taube geführt, eine Pietà aus Holz fand.
Nach der Mittagsrast führte uns der steile Abstieg teilweise über den Kreuzweg "Via Crucis" nach Monterosso zurück.
Schenk Brigitte
Mäntig, 26. April 2010:
Mou – es isch eso: dr hüttig Tag isch tatsächlech s „Filetstück“ vo dr ganze Wuche !
Mit em Zug si mer nach Riomaggiore gfahre und dört grad sofort uf d „Via dell’ Amore“ cho, dä Wäg, wo i de 1920er Johr ganz us em Fels use ghoue worden isch. Aber ou d Ussicht zwüsche Manarola und Corniglia isch super, wo me zum Teil höch überem Meer louft. Corniglia muess me sech de no mit 386 Stägetritt verdiene!... Dank emene „Insidertipp“ hei mer no en Abstächer nach San Bernardino gmacht, wüu vo do dr Abstieg nach Vernazza, i das schmucke Dörfli, derewäg grossartig isch! Die letschti Etappe bis Monterosso het no einisch aues botte: herrlechi Ussicht, üppigi, sehr südländischi Vegetation, es z.T. wüudromantisches Wägli, ... eifach toll !
Annette R.
Dienstag, 27. April 2010:
„Portus Delfini“, gegründet von Plinius dem Älteren (23 bis 79 n.Chr.) ist Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung. Gilbert und Albert zeigen uns also eine weitere Perle in unserer Tourenwoche.
Mit dem Zug und dem Bus erreichen wir Portofino und lassen die berühmte Kulisse mit Burg, Kirche, Bürgerhäusern und Jachthafen auf uns wirken.
Auf angenehmen Wegen am Monte Portofino, zwischen silberglänzenden Olivenbäumen und dichtem Laubwald mit Ausblicken auf das tiefblaue Meer erreichen wir unser Ziel, die Benediktiner Abtei San Fruttuoso. Sie ist nur per Schiff oder zu Fuss erreichbar. Die Felsenbucht, in der das ehemalige Kloster mit der Kirche liegt, ist beeindruckend. Ebenso beeindruckend sind die vielen jungen Leute, die sich in der Bucht aufhalten, Schüler aus nah und fern - es ist offenbar Schulreisezeit in Italien.
Nach der Besichtigung der Kirche und einer ausgiebigen Rast bringt uns das Schiff nach S. Margherita Ligure. Mit dem Zug kehren wir zurück nach Monterosso al Mare.
Annelies A.
Mittwoch, 28. April 2010:
Ein weiterer Höhepunkt: Riomaggiore - Porto Venere
Viele Touristen aus der ganzen Welt belagerten den Bahnhof von Riomaggiore.
Doch nach kurzem, steilen Aufstieg durch das Altstadt-Zentrum waren wir
wieder alleine bis zur imposanten Wallfahrtskirche Madonna di Montenero mit
prächtiger Aussicht auf die gesamte Cinque Terre. Zwischen Blumen, Nutz-
gärten und Weinreben, auf Eselspfaden, erreichten wir den Colle del Telegrafo.
Durch den dichten Pinienwald hinab, zur wohlverdienten Mittagspause bei der
Kirche Sankt Antonio, von wo uns ein wunderschöner Blick auf Stadt und Hafen
La Spezia erfreute. Nun folgte ein traumhafter, langer Abstieg durch den Parco
Naturale de Porto Venere, der nach einer steilen Treppe entlang der Festung
Muzzerone auf dem Hauptplatz des Hafens endete. Leider ohne das ersehnte
Bier fuhren wir mit dem Schiff den farbenfrohen Küstendörfern entlang zurück.
Lorly G.
Donnerstag, 29. April 2010:
Heute steht die letzte Tour auf dem Programm. Wir fahren um Viertel vor neun wiederum mit dem Zug los, diesmal bis nach La Spezia. Nach einigem umherfragen finden unsere Leiter in der Stadt die Haltestelle für den Bus nach Portovenere. In rassiger Fahrt geht es dort zum Hafen und anschliessend setzen wir mit der Fähre über zur Insel Palmaria. Nachdem zwei herumstehende Kellner im Restaurant uns keinen Kaffee servieren wollen steigen wir eineinhalb Stunden steil auf zum Punkt Monfroni, 186 MüM. Dort Mittagessen, wie üblich aus dem Rucksack. Der anschliessende Abstieg fällt kürzer aus als geplant, das heisst, wir machen den „kleinen“ Rundweg. Von Interesse sind die aufgespannten Netze; sie dienen dem fangen von Vögeln für die Beringung. Mit der Fähre setzen wir wieder über nach Portovenere und anschliessend geht es um 17.00 Uhr mit dem Kursschiff heim nach Monterosso.
Und am Abend treffen wir uns wieder zum schon zur Tradition gewordenen Apéro auf dem Dach des Restaurants, diesmal eingeladen von Grolimunds und Eggenschwilers. In einer kurzen Ansprache dankt Urs den beiden Leitern Gilbert und Albert für die rundum gelungene Wanderwoche. Der anschliessende Applaus bestätigt die Zufriedenheit der ganzen Wandergruppe.
Freitag, 30. April 2010:
Heute leider schon wieder Heimfahrt in die Schweiz. Nachdem der Zug in Mailand eine halbe Sunde Verspätung hat, verabschieden wir uns erst um halb neun im Bahnhof Olten.
Ich möchte die Gelegenheit nicht unterlassen, an dieser Stelle den beiden Leitern Gilbert Eschmann und Albert Schenk im Namen aller Teilnehmenden für die unvergessliche Wanderwoche nochmals ganz herzlich zu danken. Ich bin mir sicher, dass sie in die Annalen des SAC Oberaargau eingehen und noch lange Gesprächsstoff bilden wird: „Weisch no, damals im Cinque Terre...“
Max L.
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