So. 25.4. Um 7:30 starten wir in der Handegg beim Hotelparkplatz auf 1400m. Wir sind zu dritt: André Beyeler (Tourenleiter), Heidi Balmer (SAC Brugg) und Michael Trieb. Es ist unangenehm warm, der Schnee ist weich aber immerhin, das Wetter ist tiptop. An einer steilen Flanke steigen wir auf einem letzten Schneestreifen mit endlosen Spitzkehren auf knapp 1700 empor. Nun öffnet sich ein weites Hochtal und sehr entspannt gelangen wir bis zur ‚Egg’. Wieder geht’s mit Spitzkehren durch eine breite Rinne hoch, danach über weite Schneefelder bis zum Golegggletscher. Die Sonne brennt nun erbarmungslos und nicht nur der Gletscher, auch wir drohen wegzuschmelzen. Zielsicher steuern wir direkt auf den Brennpunkt des Felskessels zu. Nach kurzer Rast gelingt uns die Flucht. Mit aufgeschnallten Skis retten wir uns durch ein sehr steiles Couloir, einer Art Notausstieg, aus dem heissen Hexenkessel. 12:00 Endlich oben, beruhigt sich der Puls und mit staunenden Augen blicken wir ins Gauli, eine imposante Gletscherwelt. Jetzt geht’s auf der anderen Seite runter, es folgt eine rasante Abfahrt. Traumhafte Hänge, weite Schneefelder, feiner Sulz, das reinste Vergnügen. Wir geniessen die Ruhe, die Hütte ist bereits in Sicht, nun hat es uns, das magische Gauli, für die nächsten paar Tage!
Mo. 26.4. Regen, Nebel, Schnee, wir geniessen das Hüttenleben.
Di. 27.4. Ein lehrreicher Karten- und GPS-Kurs aufs Hangendgletscherhorn.
Mi. 28.4. Kalt und schön, ideale Tourenverhältnisse. Ewigschneehorn. Wir beschliessen einen Tag länger zu bleiben..
Do. 29.4. Wie gestern ideale Verhältnisse, wir starten früh mit Stirnlampe. Der Aufstieg ist gemütlich, ideal um den Sonnenaufgang zu geniessen und bereits um 9:00 erreichen wir das Renfenhorn. Nach einer halben Stunde sind die meisten Gipfel bestimmt. Was nun folgt ist eine äusserst spektakuläre Gletscherabfahrt ins Rosenlaui, 007 hätte uns benieden! Zuerst fahren wir gemächlich über die Gletscherzunge, dann kommt die Einfahrt in den Abbruch und weiter geht’s mitten durch den Gletscher. Wir folgen einer sehr schmalen ‚Piste’ relativ steil durch ein imposantes Spaltenlabyrinth. Obwohl wir einer guten Spur folgen können, ist unsere volle Konzentration gefordert. Der letzte Teil geht durch sehr steile Couloirs, Lawinenzüge, Moränen, weichen Sulz und ist sehr kräfteraubend. 2 Std. später und 1700hm tiefer schnallen wir die Skis an den Rucksack. Auf dem Wanderweg geht’s durch den intensiven Bergfrühling bis ins Rosenlaui und mit dem Taxi zurück in den Alltag.
(Rückholen Auto: Postauto fährt manchmal bis Handegg (Chauffeur fragen ist nicht in den offiziellen Fahrplänen), sonst Taxi ab Guttannen.)
Vielen Dank an André, unseren Tourenleiter, für diese grandiose Woche!
Michael Trieb
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