Unter der Leitung von Gilbert Eschmann trafen sich 21 motivierte SACler auf der Reise im Zug nach Bern - Kandersteg. Bei guter Wetterlage konnten wir in Kandersteg in den Privatbus nach Selden umsteigen. Diese Fahrten ins Gasterntal müssen minutiös geplant und auch gefahren werden. Denn oftmals sind es nur ein paar Millimeter die entscheidend sind um die Durchfahrt zu gewähren. Beim Steinbock in Selden 1537 m begann unser Aufstieg dem Leitbach entlang zum Berghaus Gfealp 1847m. Über Alpweiden die in voller Blüte standen gelangten wir zur Hochalm Schönbühl 2042 m. Durch wilde Landschaften ging es nun aufwärts, wo wir vor Balme 2403 m während einer Rast Steinböcke beobachten konnten, bis es dann zur Querung des Lötschengletschers 2440 m weiter ging. Diese Abkühlung kam wie bestellt und somit gab es den richtigen Impuls, um die kurze Strecke T4 in Angriff zu nehmen. Bergwärts auf der Ostmoräne erreichten wir den Lötschenpass mit der Hütte auf 2690 m. Die Steigung betrug im Mittel ca. 35%.
Die Hütte liegt über dem Lötschbergtunnel, am Fusse des Hockenhorns. Es ist die erste energieautarke Alpinistenunterkunft im Minergiestandart. Es ist keine SAC-Hütte, daher ist auch der Zahlungsmodus unterschiedlich. Die Aussicht auf die gegenüberliegenden Walliser Viertausender ist prächtig. Der Blick hinüber zum Bietschhorn über das Lötschental und das Rhonetal hinaus zur Mischabelgruppe ist unvergesslich.
Geologisch interessant ist: Am Übergang zwischen den Ablagerungsgesteinen der (Kalk-)Hochalpen, die beim Balmhorn enden, und dem Urgestein (Kristalin) des Aaremassivs treffen am Lötschenpass verschiedenartige Gesteine aufeinander. Solche Zonen zeigen meist prächtige Farben und kontrastreiche Formen.
Der zweite Tag begann wiederum bei Sonnenschein mit einem angenehmen Abstieg über Sattlegi 2566 m. Weiter zur Lauchernalp 1968 m und weiter dem Lötschentaler Höhenweg entlang nach Weritzalp 2099 m, Tellistafel 1865 m, Schwarzsee 1860 m zur Fafleralp 1787. Es war eine heisser Tag, auf „heissen“ Sohlen; umso mehr genossen wir auf der Fafleralp, unserem Ausgangspunkt, unter wunderbaren Lärchen die letzte Rast auf dieser Reise. Nicht nur per Zug auch zu Fuss lohnt sich diese interessante Alpentransversale in Angriff zu nehmen. Sie wird zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Wir danken Gilbert Eschmann für die ausgezeichnete Vorbereitung und die umsichtige Führung auf dieser Tour recht herzlich.
MHL
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