„Treffpunkt 09:00 Sonnenterasse Hotel Adler (1350m) bei einem stärkendem Kaffee“ das verspricht eine Genuss-Wanderung mit TL Bruno Meyer! 14 Wanderer (und Pollux) fanden sich ein und liessen sich vom TL auch über den historischen Hintergrund von Adelboden einführen: „Ein Geissbub aus Frutigen war in grauer Vorzeit einmal eingeschlafen und seine Ziegen verschwunden. Er fand sie auf dem höher gelegenen Boden hinten im Tal, sie waren weitergewandert, da dort das schmackhafte Adelgras (Alpenrispengras Poa alpina) wuchs“.
Bruno beschrieb noch den Verlauf der heutigen Tour und um 09:40 ging’s los zum ersten Ziel dem Höreli (1524m). Hinauf durch die lichter werdenden Chalet-Bebauungen bereits in 45‘ waren wir am Alpengarten Höreli. Der Jahreszeit geschuldet blühte nicht mehr viel, aber immerhin. Der Weg wendete nach Westen und immer noch steigend öffnete sich der Blick zu den stark zerklüfteten Hängen des Tschentetals mit dem Gsür (2708m) als markantesten Gipfel. Die nordexponierten Hänge sind für den Skiliftbetrieb präpariert, eingeebnet – es muss eine Freude sein hier zu carven. Der Wanderweg windet sich den Waldrand entlang, Him-, Erd- und Brombeeren stehen zu Hauf am Wegesrand. In 1 1/2h erreichten wir den Tschentenegga (1793m) und konnten den noch verbleibenden Aufstieg zum Schwandtälspitz (2026m) einsehen. Es wurde gut warm, die leichte Brise schaffte nur etwas Abkühlung. Noch eine kurze Rast im Schatten eines Stalles bevor wir die letzten 250Hm, an der Bergstation Tschentenalp vorbei, in Angriff nahmen. Mittagspause auf dem Schwandfälspitz mit 2026m der höchste Punkt unserer Tageswanderung. Grossartige Rundsicht. Die Fernsicht zu den bekannten Berner-Gipfeln ostwärts war durch die hohe Luftfeuchte eingetrübt und liess uns nur Konturen erahnen. Gleitschirmflieger warfen sich mutig in die Lüfte, um kurze Zeit später von der Thermik über die Gipfel getragen zu werden. Der Abstieg durch das Margeli ist recht attraktiv und offeriert tolle Tiefblicke auf Adelboden und seine homogene Dachszenerie. Der Weg windet sich in einem langen ZickZack zu Tal, vorbei an Hütten und verläuft zunehmend im Wald. Bruno’s Frage, „direkt nach Adelboden oder Zwischenhalt im Restaurant Schermtanne (da stand früher tatsächlich mal eine mächtige Tanne)“ ist schnell beantwortet. Mit uns im Restaurant-Garten sind die, die mit Trotinetts von Sillerebühl herunterfahren. Später wählen wir den Weg hinunter und entlang des Allebachs. Bauarbeiter beseitigen mit schwerem Gerät die eindrücklichen Schäden des letzten Unwetters, ein umfassendes Vorhaben wurden doch Teile des Weges weggespült. Vorkehrungen sind getroffen, um weitere Gefahren frühzeitig zu erkennen, der Bach wird über eine künstliche Schwelle geleitet und mit Kameras gemessen und überwacht. Noch ein Gruppenfoto an der „steinernen Brücke“, dann Aufstieg ins Dorf. Abchiedstrunk unter Sonnenschirmen auf dem Dorfplatz.
Wir haben eine sehr interessante Wanderung erleben dürfen, in einem Gebiet, das man nicht so oft besucht. Vielen Dank Bruno für Vorbereitung, Organisation und Durchführung. Wir sind natürlich gespannt, welche Tour um Adelboden Du für 2016 vorbereitest, wir melden uns schon heute an.
Bernd Stapf
Bilder: Kathrin Schäfer / Bernd Stapf
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