Der Bächenstock ist ein unscheinbarer Berg mit einer Gipfelhöhe von 3010 Metern. Erreichbar ist er primär von der Seewenhütte aus. Ungleich schwieriger als der Gipfel ist die Seewenhütte erreichbar; mit ÖV gibt es nur sehr spärliche Verbindungen und mit dem PW riskiert man, im allsommerlichen Gotthard-Ferienstau stecken zu bleiben. So zumindest ist es uns geschehen.
3 SACler reisten bereits am Morgen früh zur Seewenhütte an um den Tag kletternd zu verbringen. Wir drei anderen machten uns erst am Nachmittag auf den Weg. Der Hüttenzustieg ist nur kurz, aber mehrheitlich steil, zuerst durch Wald und anschliessend über Alpweiden aufsteigend. Empfangen wurden wir von Ländlermusik; vor der Hütte musizierte Hüttenwart Walti mit zwei Kollegen, resp. einer Kollegin. Ursi und Walti, das Hüttenwart-Ehepaar, sorgen mit ihrer liebevollen und zuvorkommenden Art, dass man sich in der Hütte sofort wohlfühlt.
Gleich hinter der Hütte beginnt der Aufstieg zum Bächenstock, zuerst auf einem Bergweg über Alpweiden, vorbei an den Ruinen der ersten Seewenhütte, welche im Jahr 1971 gebaut und bereits zwei Jahre später von einer Staublawine weggeblasen wurde. Danach wird der Anstieg steiler und an einzelnen kurzen Stellen nimmt man auch die Hände zu Hilfe. Der Seewenzwächtengletscher war noch eingeschneit und so stiegen wir in zwei Dreierseilschaften am langen Seil über den Gletscher hoch. Fünf Seillängen in einfacher Kletterei führen danach auf den Gipfel. Hierzu teilten wir uns in drei Zweierseilschafen auf. Auch hier gab es zeitweise Stau, waren doch gleichzeitig mit uns vier Seilschaften vom SAC Brugg unterwegs.
Das Wetter hielt sich prächtig und so konnten wir vom Gipfel das herrliche Panorama geniessen und uns gemütlich auf den Abstieg, zuerst über die mit einem Fixseil gesicherte Winterroute und anschliessend auf dem gleichen Weg zurück, vorbereiten. In der Hütte wartete ein wohlverdientes, kühles Bierchen auf uns.
Teilnehmer: Franz Josef, Dieter, Alfred, Beatrix und Stefan.
Bild und Text: Samuel Reusser
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