Verschoben auf den schönsten Tag der Woche, ideal für unsere Bürgenstocktour. Bürgenstock? Da waren die meisten schon mal auf einer Schulreise, aber den Weg den Margrit Meier uns 15 SACler führt, kennt kaum jemand.
Route: Ennetbürgen Post 435m – Spis – Unter Nas 453 - Schartigrat 779m – Rappersfluh 801 - Mattgrat 792m - Chänzeli 1024m - Felsenweg 1092m - Bürgenstock 900m – Oberbürgen (SBB: Obbürgen) -Trogen 839m
Profil: Länge 12.8KM – Aufstiege 996Hm – Abstiege 593Hm – Wanderzeit 4h54‘, kernige Aufstiege, meist knieschonende Abstiege
07:30 Abfahrt des IR ab Olten, erstes Moll – Franz-Josef hatte den Anschluss leider verpasst, sein Zug aus Oensingen kam mit 10‘ Verspätung. Für uns nunmehr 15 war Platz im letzten Wagen (Modell Verkehrsmuseum) reserviert. In Luzern dann in aller Eile umsteigen auf den (dank Bollywood) gut gefüllten Engelbergexpress. 08:35 bereits in Ennetbürgen Post, Margrit übernimmt und wir wandern auf halber Höhe dem See entlang. Der Lärm, die Hektik der Anreise sind hinter uns, blumige Almwiesen und wettergegerbte Holzhäuser säumen den Weg. In Spis dann die erste Volksbefragung: wollt ihr direkt oder etwas weiter über die Unter Nas zum Schartigrat? Wir „werden gewollt“ und schon sind wir durch lichten Baumbestand unterwegs zur Ostspitze der Halbinsel – Unter Nas. Unten reflektiert der See die Sonnenstrahlen und in ruhigen Momenten hört man die Vögel jubilieren. Nach ca. 1h ist dann fertig mit den bequemen ebenen Wanderwegen. Nach kurzer (Steh-) Rast geht’s durch den Timmer Boden auf den Schartigrat. Der Weg wird enger, ordentlich steiler, die intensiven Regen der vergangenen Tage habe deutliche Spuren hinterlassen. Wir steigen durch den lichten Buchenbestand; links und rechts eröffnen sich kurze Blicke auf den gleichen See, die Sonne bricht durchs Laubwerk es ist angenehm kühl. Das Tempo ist ideal, wenn‘s obsi geht hört man die Vögel, wenn‘s flacher wird die Wanderer! Nach dem Schartigrat folgt die Rappersfluh mit herrlichem Blick auf die bewaldeten Hänge der Rigi. Dann ein längerer Abstieg über Weideland zur Kapelle St. Jost. Wir bewundern die Fresken und den reich verzierten Altar. Welch eine Lage, unten der spiegelnde See, darüber die schneebedeckten Gipfel sichtbar bis weit in die zentralen Alpen alles überdacht vom blauen, wolkenlosen Firmament. Man fühlt sich mittendrin in Demut – nicht lange, Margrit ruft ihre „Schäflein“. Weiter geht’s nun wieder bergan zum Mattgrat, der mit einer Aussichtsplattform den steilen Aufstieg lohnt. Weggis vorne, im Hintergrund der Zugersee und 300m unter uns die Sonnenliegen von Untermatt (Exklave Stadt Luzern). Nach einem kurzen Abstieg erreichen wir Pkt. 793 vorgesehen zur Mittagsrast. Umfangreiche Schitterholz-Beigen sind hier gelagert und bieten ideale Sitzgelegenheiten.
12:30 Aufbruch für die letzten 300Hm, der Weg schlängelt sich in engen Serpentinen den steilen Hang hoch. Immer mal wieder ein Aus- und Tiefblick zur Westseite. Von oben ertönt der Jubelschrei „er isch offe“! Gemeint ist der Felsenweg der nach der langen Winterpause erst heute wieder eröffnet wurde. Windjacken werden montiert, die Hosenbeine wieder herunter gerollt, die Stirnlampe zur Hand genommen. Die ersten Tunnel sind feucht und dunkel. Aber welch ein Spektakel, vor 120 Jahren in den Fels gehauen um den Bürgenstock-Gästen eine Attraktion zu bieten. In der Urform noch aussenrum, heute aus Sicherheitsgründen durch viele kurze Tunnel erschlossen. Grandiose Ausblicke auf die Luzerner Bucht, die Stadt Luzern und im Hintergrund der Baldegger-und noch weiter hinten der Hallwiler See. Leider wird der Hammetschwandlift erst nach dem 18.06. wiedereröffnet so entgeht uns die attraktive Liftfahrt zum höchsten Punkt der Gemeinde Luzern (Teile des Steilhanges und der Lift liegen in der Exklave der Stadt Luzern). Kurz danach erfasst uns das Gigantische der Moderne, die beeindruckende Neugestaltung des Bürgenstocks, ob man‘s mag oder nicht, es braucht schon eine starke Vision um hier 500Mio zu verbauen! Sind die Katari gar die neuen Pioniere, wie es einst 1873 Bucher und Durrer mit dem ersten Hotel hier oben waren? Wer mag, kann unter https://de.wikipedia.org/wiki/Bürgenstock mehr Interessantes dazu erfahren.
Dazwischen wie eine Oase in der Betonwüste die Terrasse der „Taverne“ der lang ersehnte Kaffee für Marlies, Eisbecher für die Frauen und Süssmoscht mit und ohne für die Mannen. Eine kurze Wegstrecke bis zur Busstation, noch ein Mini-Alpabtrieb, einige Gruppenfotos dann bringt uns der Bus um 15:48 wieder in die Niederungen und die SBB sicher nach Hause.
Ein erlebnisreicher Wandertag liegt hinter uns, Margrit vielen Dank für die attraktive Routenwahl auf schmalen, steilen Wegen und die umsichtige Führung.
Die Teilnehmer: Blum Martha, Burri-Reichen Dorothea, Fisch Valerie, Gabi Gottfried, Gasser Margrit, Hubacher Paul, Lanz Sibylle, Leisibach Max, TL Meier Margrit, Minder-Zimmeremann Hedi, Nyfeler Vreni, Rindlisbacher Marlies, Schmid Ulrich, Sägesser Maja, Stapf Bernd
Text: Bernd Stapf (il segretario)
Bilder: Margrit Meier, Ulrich Schmid, Bernd Stapf
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