Pünktlich um 9.10 Uhr umrunden 8 Wetteroptimisten den Wanderleiter Samuel auf dem Postautoplatz Schwanden bei der Säge (Gemeinde Sigriswil).
Wir fühlen uns alle bestätigt, der Entscheid war richtig an der Wanderung Sigriswilergrat mit Schafloch teilzunehmen, nur wenige Wolken über dem eindrücklich langen Grat und Sonnenschein.
Der Aufstieg in zügigem SAC-Schritt geht über eine sumpfige Matte, auf dem Zickzackweg durch den Wald stetig hoch, dem Grat entgegen und gleichzeitig das spektakuläre Blau des Thunersees vor Augen. Die Landschaft wirkt zunehmend ursprünglicher und die Wolken verdichten sich über dem Grat, Tendenz auch zunehmendJ.
Mit den ersten Tropfen erreichen wir das Unterbärgli mit Alpen-Käseverkauf. Das in Aussicht gestellte Kaffi-Schnaps von André wird wahr und erst noch von ihm spendiert. Applaus, wir geben mit frischer Bärgli-Nidle noch einen drauf. Merci André!
Hier fällt auch der vernünftige Entscheid von Samuel, den Grat nicht zu überschreiten sondern zu unterwandern und so dem sich ankündenden Regen und der schlechten Sicht auf dem Grat ein Schnippchen zu schlagen.
Wir werden nicht enttäuscht und folgen dem schmalen Pfad am Fuss des Grats, steil zu unserer Linken die Felswand. Stellenweise beschleunigen wir unsere Schritte, die Geröllbrocken auf dem Pfad lassen Steinschlag vermuten. Rechts tief unten liegt das Justistal, hoch oben das Niederhorn, das Wolken verhangene Gemmenalphorn mit der anschliessenden Kette der Sieben Hengste.
Bald schon erreichen wir den mit einer Abzäunung gesicherte Einstieg des Schaflochs und legen eine Verpflegungspause ein. Der natürliche Höhleneingang, der während des 2. Weltkrieges von Soldaten ausgebaut und erweitert wurde, diente als Verteidigungsfront und Schlafstätte. Kalt, feucht und ohne Tageslicht, wahrlich keine Luxusbehausung.
Die 800m im dunklen Stollen quer durch den Berg hinterlassen gemischte Gefühle und das plötzliche Tageslicht auf der Sigriswilerseite lässt uns aufatmen, trotz Stirnlampen.
Mit zügigem Schritt absteigend über das feuchte Terrain erlässt uns Samuel das Sumpfgebiet in Richtung Obermatte und wir erreichen über den Fahrweg zur Oberen Zettenalp relativ trockenen Fusses unseren Ausgangspunkt, wo alle neidisch Pauls saubere Hosenbeine bestaunen.
Wie es so gehen kann mit der ÖV, ist das Postauto vor wenigen Minuten abgefahren und so packen wir uns alle in die 2 vorhanden Fahrzeuge und trinken im Adler in Sigriswil noch ein Abschlussbier. Bei dieser Gelegenheit fassen wir den Auftrag, einen Tourenbericht abzufassenJ
Wir hoffen, dass er gelungen ist und möchten Samuel und der netten Truppe für die abwechslungsreiche Wandertour danken.
Dominique & Walter
P.S. Für botanisch Interessierte- zu sehen gab es:
Trollblumen, Anemonen, Knabenkraut, Frauenmänteli, Enziane, weisser Steinbrech, Aurikel, Eisenhutblättriger Hahnenfuss, Storchenschnabel, Rapunzel, Bergkerbel usw.
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