Unterkunft Heidelbergerhütte
Unsere Gruppe: Annette, Ruedi, Christa, Lino, Peter, Gottfried, Michu, Sandro, Christoph und leider ohne Kurt, der die berufliche Verpflichtung über das Bergerlebnis stellen muss. Wir sind eine gute M …weiterlesen
Unterkunft Heidelbergerhütte
Unsere Gruppe: Annette, Ruedi, Christa, Lino, Peter, Gottfried, Michu, Sandro, Christoph und leider ohne Kurt, der die berufliche Verpflichtung über das Bergerlebnis stellen muss. Wir sind eine gute Mischung von Jungen und reifenden Alten. Jeder übernimmt seinen Anteil am Spuren, passt sich dem Tempo an und führt die Langsämeren wieder an die Gruppe heran. Bei den Abfahrten dann sind die Jungen weit voraus. Wir hausen ohne Friktionen auf recht engem Raum in einem Zehnerschag. Das Essen ist mit Phantasie und Liebe zubereitet, gewürzt durch das Hüttenwartoriginal Loisl.
Auf Schweizerboden, aber geographisch auf Tirolerboden steht die Heidelbergerhütte 2264 m des DAV, Unterkunft für sechs Nächte. Es gilt der Euro, verzollt wird in die Schweiz.
Ebenso bunt treibt es das Wetter: Strahlende Tage, beste Sicht, wilde Wolkenbilder, leichter Schneefall, kalte Winde, brütende Hitze.
Pulverschnee finden wir auf jeder Tour. Auf der letzten Abfahrt sulzt es gar an.
Im Detail:
19. März. Mit Bahn und Bus fahren wir über Landeck nach Ischgl. Auf dem sich lange ziehenden Weg durchs Fimbatal zur Heidelbergerhütte 2264 m regnet es hie und da leicht. Das Hauptgepäck wird von einem Motorschlitten transportiert.
20. März Wir sind allein auf einer einsamen, sonnigen Rundtour über die Heidelbergerscharte 2820 m, Abfahrt im Pulverschnee ins Lareintal und auf dem Rückweg über das Lareinfernerjoch 2853 m.
21. März. Ein weiter Weg führt aufwärts, manchmal auch etwas abwärts, nach Süden bis auf die Schulter des Piz Tasna. Auf 3090 m, an Stelle des exponierten Schlussanstiegs zum Gipfel, lockt uns mehr die einsame Abfahrt nach SE. Steil zacken wir zum Piz Davo Lais 3026 m hinauf.
22. März. Kaltfronteinbruch. Im Nebel und mit Kompasshilfe finden wir den Pass dals Gips 2593 m. Zurück in der Hütte stärken wir uns mit einem Cappucino für den hübschen Gipfel Uf den Chöpf 2670 m. Unberührte Pulverschneehänge in der Sonne entlocken uns Jauchzer. Und nochmals ziehen wir die Felle auf und steigen zur Kuppe 2820 m des P. Larain auf. Nur schade, dass die Sicht wieder diesig wird.
23. März. Rückfrontwetter, eben recht für die Standardtour Breite Krone 3079 m. Die letzten Meter steigen wir zu Fuss auf. Hier sind wir nicht allein. Zum Glück bläst der Wind nur schwach. Die Sicht ist auf der Abfahrt konturarm, daher anspruchsvoll und beschert auch bange Momente.
24. März. Sonnig. Annette und Ruedi fahren heim, weil eine wichtige Sitzung ansteht. Wir andern legen unsere Spur hinauf zum P. 2898 des Spi d’Ursanna. Unberührte Pulverschneehänge begeistern uns. Auf 2370 Metern ziehen wir die Felle nochmals auf und erkunden einen nächsten Kessel bis hinauf zum Grat P. 2885 m. Die Sonne bricht eben durch die Wolken und lässt uns jeden Schwung sicherer ansetzen.
25. März. Der Himmel ist wolkenlos, der Schnee anfangs noch gefroren. Die Abfahrt vom Piz Davo Sassè 2792 m lässt keine Wünsche offen. Wir steigen erneut auf und gewinnen den Übergang ins Val Gronda. Über weite verfirnte Hänge mit einem Hauch Sulz schwingen wir hinab zum Fimbabach und folgen dem breiten Weg und dann der Piste talaus. Wir sind wieder bei den Leuten. Ischgl ist ein bauliches Monster. Der Postbus erlöst uns.
Nun sind wir wieder zu Hause, ohne Radler und Spezi, aber mit guten Erinnerungen.
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