Tourenbericht Teil 1
Der Samichlaus kam begleitet von Sturm und Regen nach Balsthal, als er jedoch sah, dass die Summe der anwesenden Braven die paar Sünder übertraf, liess er den Regen bei der Stabübergabe an seine Knechte Kari und Gilbert stoppen. Er selbst flog weiter zur Holzfluh, davon später.
Sein rot-bemützter Fan-Club, setzte sich beim ersten 9h-Glockenschlag in Bewegung. Die 48 Wanderer füllten fast das Goldgässlein auf ihren Weg zur Friedhofskirche (515m). Einer der Kraftorte von Balsthal wie uns Kari erklärte. Am Südhang talabwärts, wo heute die Schutzrodung viel Holz entfernte standen früher (um 1850) die Maulbeerbäume für die Seidenraupenzucht und die halbindustrielle Fertigung von Seidentüchern und –Textilien. Der DoWa-Tross wanderte weiter auf dem schmalen Weg hinauf zum Oberbergweg und dem folgend zur Steinebach-Brücke. Hier konnte uns Kari die vergnügliche Geschichte der Touristenattraktion „Balsthaler-Cascade“ von Jakob Brunner erzählen. So um 1750 liessen die Brüder Johann und Jakob Brunner Engländer nach Balsthal anreisen um den Fall des Steinebach als Naturwunder bewundern zu lassen. Schade nur, dass der Bach im Sommer nicht genug Wasser führt, ergo liessen die Beiden eine grosse Holzbütte erstellen und mit dem Bachwasser füllen. Wenn nun die Engländer am Fusse der Felswand standen, musste ein Knecht den Stöpsel ziehen und das Wasser schoss tosend den staunenden Engländern entgegen ins Tal. Der Name Büttyloch ist deswegen noch heute als Flurname erhalten.
Wir wandern dem Oberbergweg entlang weiter zum Weg der zur Holzflue (734m) führt. Dort begegnen wir Schulklassen, die von der Holzfluehütte und der Begegnung mit dem Samichlaus kommen, oder noch nach oben und zu ihm streben. Wünsche dem Samichlaus, dass es ihm gelungen ist, die Kinderträume noch etwas zu erhalten.
Auf der Felsenkrone, mit weitem Blick ins Thal erläutert Kari die Geschichte von Balsthal: der ersten keltischen Besiedlung; der römischen Strasse, die Aventicum (Avanches) mit Augusta Raurica (bei Basel) verband und durch Palcivallis (heute Balsthal) führte. Der Holzflueverein, entstanden aus der Initiative zweier Balsthaler SACler um 1935, erstellt noch heute in Fronarbeit die Weihnachtsbäume im Dorf und sehr imposant auf der Holzflue. Imposant ist auch das grösste Freiheitsfeuer Regionsweit, jeweils am 1. August. Neue Mitglieder erwünscht – bei Kari melden.
Von nun an trennte sich die Wanderschar in eine Genussgruppe mit Gilbert (16 Personen) 1h und eine Lustgruppe mit Kari (32 Personen) 1h 45‘.
Karis Gruppe folgte dem Oberbergweg bis zur Abzweigung Pkt 780 um dann unterhalb des Oberberg den Haulenrain zu queren und weiter über Pkt 680 und die Hönger Chüeweid nach Höngen (664) zu gelangen. Dort folgten wir dem Wanderweg nach Laupersdorf, bereits nach 20‘ sahen wir durch die Bäume das Pfadiheim Laupersdorf und ein paar Minuten später begrüsste uns der „Hüttenwirt“ Bruno und seine Küchenmannschaft. Auch mit den 8 Kurzwanderern gabs ein freudiges Hallo. Ein reichhaltiges Apero-Buffet war uns da unter dem Vordach aufbereitet worden.
DANKE an Kari, Gilbert, Bruno und das Helferteam für die umsichtige Organisation und die Kultur + Natur-Wanderungen, es war wirklich ein Erlebnis für Körper und Geist. Bernd Stapf
Quellenangaben: Kari Christen, Bauschtler Gschichte Ausgabe 2014 (bei der Bürgergemeinde erhältlich), Internet
Tourenbericht Teil 2
Etwas nach 12 Uhr bittet Gilbert an die festlich gedeckte Chlausentafel. Der Aufenthaltsraum im Pfadiheim platzt fast aus allen Nähten, es konnten nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden. Die Küchenfrauschaft mit Elsbeth, Esther und Margrit tischt kräftig auf. Ein herrlicher Rüebli Salat, ein feiner Kartoffelsalat und eine deftige Scheibe Rollschinkli steht bald vor jedem hungrigen Wanderer. Wäre da nicht eine so genannte „Linie“, den Frauen vom „Service Supplement“ könnte niemand einen Korb geben. Äs isch uuguet gsih, danke liebe Köchinnen.
Und Punkt 13 Uhr kommt er endlich, der Samichlaus. Rot gewandet und mit weissem Bart bahnt er sich seinen Weg durch die Tischreihen.
Ruten und Tadel hat er nicht mitgebracht, sein dickes Buch weiss nur Gutes zu erzählen. Viel Lob fällt ab für die Organisatoren und Teilnehmer der DiWa (Dienstagswanderungen) und der DoWa (Donnerstagswanderungen). Aber auch für alle anderen Tourenleiter und für das heutige OK ist er des Lobes voll. Danke, lieber Samichlaus Markus.
Jetzt kommt der zweite Höhenflug (nach dem Apero) von Bruno. Guet gschampfti SAC-Kaffi mit Schneehübli finden reissenden Absatz. Ebenso der dazu gereichte Kuchen und die leckeren Brownies. Ziberli und Birli in gebrannter Form, alles vom Gilbert, runden das ganze ab.
Im Namen der Seniorenkommission dankt Annette den beiden Tourenleitern Gilbert und Kari, dem OK, unter dem Vorsitz von Gilbert Eschmann, dem Aperokeeper Bruno Meyer und den Sterneköchinnen Elsbeth Schenk, Esther Eschmann und Margrit Gasser. Den Applaus haben wirklich alle erwähnten wohl verdient.
Auf 14 Uhr 30 wird der Rückmarsch nach Balsthal angesagt. Draussen vor dem Heim, im schönsten Sonnenschein, verabschiedet uns Gilbert. Das letzte Mal sei es gewesen, lässt er uns versammelte Schar wissen, dass er der Oberchlaus gewesen sei. 8 Mal hat er den Anlass organisiert und die Zeit sei reif für einen Wechsel. Und einen Nachfolger gebe es bereits, Bruno Meyer neben ihm senkt verlegen seinen Kopf. Danke Bruno, unsere Hilfe ist dir gewiss. Nach einem herzlichen Applaus und einem grossen Dankeschön für unseren Gilbert, und auch für seine mit Rücktrittsgelüsten befangene Esther, macht sich die Ilustre Chlausenschar unter Glockengebimmel hinter dem Leithammel her auf den Abstieg. Gerade hinunter auf die Waldstrasse und hinein in den Wolfsgraben. Es ist etwas rutschig und der Weg von Reitern verunstaltet. Am Hasebödeli vorbei geht’s dann via Eichholz Richtung Balsthal. Es ist für einen Tourenleiter nicht nur einfach, über 40 Schäfchen in der Spur zu halten. Doch eine so aufgestellte, glückliche und frohgelaunte Wanderschar zu pilotieren macht mega Spass. Ab der Sandgrube lichten sich unsere Reihen. Bei fast jeder Querstrasse verabschiedet sich ein Schuhpaar. Den Rain noch hinunter und nach ein paar zick-zacks stehen wir, der Rest, auf der alten Sagi bei den fahrbaren Untersätzen. Die Kirchenuhr zeigt 15 Uhr 25 und die ÖV-Benutzer streben rasch dem nahen Bahnhof zu.
Besten Dank gebührt auch der Seniorenkommission für die finazielle Unterstützung der Chlausentour. Kari Christen
Photo: Kari Christen
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