Unsere Tour startete einen Tag später als geplant; diffuse Wetterausichten waren verantwortlich. Umso schöner war das Wetter im darauffolgenden Zeitfenster von Freitag bis Sonntag: Sonne pur und Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt. Freitagmorgen um 10.30h marschierten wir ab dem Jungfraujoch nebeneinander und fröhlich plaudernd auf der breiten Piste in Richtung Mönchsjoch los. Nach einer kurzen Gletscherabfahrt montierten wir die Felle und erklommen den zwischen Ewigschneefeld und Aletschgletscher aufragenden Trugberg. Vom Skidepot auf etwas über 3700m ging es mit montierten Steigeisen ganz hoch zum Gipfel auf 3879m. Ein lange Abfahrt brachte uns runter auf den Konkordiaplatz. Auf uns wartete ein kräftezehrender Aufstieg in der prallen Nachmittagssonne über die Grünhornlücke. Gerade rechtzeitig schafften es alle für das Nachtessen in die gut besuchte Finsteraarhornhütte.
Am nächsten Tag, nach mehr oder minder Tiefschlaf, waren die Batterien der acht Teilnehmer wieder geladen. Nach einer kurzen und flachen Abfahrt über den Fieschergletscher nahmen wir den Aufstieg auf das Grosse Wannenhorn 3906m unter die Felle. Der imposante Gipfel lässt sich vollständig mit den Skis erobern. Nach ausgiebigem Gipfelgenuss stiebte der Schnee unter unseren Brettern bei der Fahrt durch teilweise noch unverspurte Hänge. Recht früh waren wir in der Hütte zurück. Ausruhen, Entspannen, Diskutieren, Philosophieren und im T-Shirt auf der Terasse sitzend das schöne Wetter geniessen bis zum Nachtessen waren angesagt.
Nachdem am nächsten Morgen alle ihre eigenen Skischuhe gefunden hatten, starteten wir im ersten, schwachen Morgenlicht die kurze Abfahrt über den Fieschergletscher runter bis zur Konfluenz mit dem Studergletscher; vor uns der Aufstieg auf das Vordere Galmihorn 3507m. Wir waren nicht die Einzigen; vor uns ein Tatzelwurm von Skitourengängern, hinter uns ebenso. Zügig erreichten wir den Gipfel, genossen noch einmal die von Saharastaub leicht getrübte Aussicht, um dann zur Bächilicke abzufahren. Die über 2000 Höhenmeter lange Abfahrt durch das Bächital führte mehrheitlich durch leichten, gegen unter schwerer werdenden Sulzschnee. Schnee hatte es noch bis runter nach Reckingen, aber die letzten Meter nur noch als tiefer, widerstandsfähiger Matsch. In Reckingen obligate Einkehr und anschliessend Heimreise.
Bild und Text: Samuel
⇐