Am frühen Samstagmorgen trafen sich 6 abenteuerlustige Teilnehmer bei der Gondelbahn Weissenstein. Von dort ging es weiter mit dem Auto, durch den farbigen Herbstwald aus dem Nebel hinaus auf den hinteren Weissenstein.
In der Garderobe beim Restaurant montierten wir unsere alten Regenjacken, Kombis, Helme und Gummistiefel. Anschliessend ging es los zum Nidlenloch. Beim Einstieg folgten noch kurze Anweisungen vom Bergführer Jörg, bevor wir uns in die Dunkelheit der Höhle stürzten. Auf den ersten Metern liessen wir unseren Augen Zeit, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Sich nur mit dem Licht der Taschenlampen durch die finsteren Gänge zu tasten ist schliesslich nicht etwas, was man jeden Tag macht. Nahe dem Eingang fanden sich viele Falter und auch ein paar Fledermäuse flogen uns um die Ohren. Da es in den letzten Wochen relativ trocken war, fand sich praktisch nirgends Wasser in der Höhle, wodurch wir schön trocken blieben. Bald erreichten wir den „Schlankheits-Test“, ein enger Durchschlupf, welchen wir alle bestanden. Weiter ging es kriechend, robbend und kletternd bis wir zu einer Abseilstelle kamen. So gelangten wir schliesslich zum „Truggang“ und machten dort eine kurze Mittagspause. Anschliessend erkundeten wir kriechend noch ein paar Meter des „Sinter-Gangs“, wobei wir die kristallartigen Felsen bewunderten.
Wer vom Kriechen und engen Passagen noch nicht genug hatte, konnte beim Rückstieg noch durch den Winkel-Gang. Hier waren die Gänge so eng, dass wir alle ein wenig ein mulmiges Gefühl bekamen. Am Ende folgte noch ein Durchschlupf, bei dem man sich drehend hinaufwinden musste, doch auch diese Stelle meisterten alle mit Bravour.
Anschliessend mussten wir die Abseil-Stellen wieder hinauf klettern und kurz darauf machte sich der nahende Ausgang mit erfrischenden Winden spürbar. Draussen angekommen mussten wir uns zuerst wieder ans Tageslicht gewöhnen. Dank dem Schlamm in der Höhle strahlten unsere Kleider nun in einem einheitlichen Braunton. Eine Höhlentour kann ganz schön anstrengend sein, und so ging es nach dem Umziehen noch für eine kleine Stärkung ins Restaurant.
Die Tour war für alle ein super Erlebnis, vielen Dank an Jörg Wüthrich und Daniel Freudiger für die grossartige Organisation und Leitung!
Joëlle Sigel
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