Bike Tour Andermatt – Aeschiried
Traditionsgemäss zu zweit, starteten Dänu und ich am Freitag zu unserer privaten Tour in Andermatt, der Fortsetzung der Bikeroute Nummer 1. Wir folgten dem Wanderweg bis Göschenen und von da der Hauptstrasse entlang bis Wassen. An der Kreuzung vis à vis des Schulhauses tranken wir einen Schluck aus unserer Flasche und betrachteten die Übersichtskarte auf der Tafel, währenddessen die Schulkinder auf dem Pausenplatz spielten und sich austobten. Wir folgten dem Wanderweg bis zum Sustenpass. Ich hatte mich auf einen öden langen Aufstieg auf der Hauptstrasse eingestellt, wurde aber von einem abwechslungsreichen, schönen Aufstieg überrascht. Der Wanderweg flankiert die Passstrasse etwas weiter unten, so dass oft nur die aufheulenden Töffmotoren zu hören sind. Der letzte Teil kurz vor dem Pass ist steil. Da musste ich absteigen und mein Bike schieben. Dänu konnte mit seinem neuen Bike die gesamte Strecke bis zum Pass durchfahren. Mit seinem neuen Bike mit grösseren Rädern, gibt es sowieso kaum mehr unfahrbare Hindernisse für ihn. Nach einem kurzen Halt im Restaurant auf der Passhöhe, begann eine lange Abfahrt. Vorbei am Restaurant Steingletscher und den Kletterwänden folgten wir der Strasse bis man links in einen Wanderweg einbiegen kann. Es folgte einen kurzen schönen Biketrail, der an den Abschnitt nach dem Berninapass erinnerte. In Innertkirchen machten wir einen längeren Halt und ruhten uns aus. Ein langes Stück lag noch vor uns. Wir folgten dem Wanderweg durch Wälder und steilen Abschnitten bis Meiringen. Bei mir liessen die Kräfte langsam nach und der lange Aufstieg bis ins Rosenlaui lag noch vor uns. Glücklicherweise hat Dänu beim Aufstieg ein französisches Pärchen, das mit dem Auto abwärts fahren wollte, in ein Gespräch verwickelt, so konnte ich mich da einige Minuten erholen. Nur langsam und mit den letzten Kraftreserven erreichte ich unser Tagesziel. Lange ausruhen konnten wir nicht, da der letztmögliche Termin für das Nachtessen um halb Acht war. Wir hatten noch gut fünfzehn Minuten, um uns frisch zu machen und um uns eine passende Frisur für den Esssaal zu verpassen. Nach einem reichhaltigen, sehr guten Morgenessen nahmen wir die kurze Tour über die Grosse Scheidegg nach Grindelwald in Angriff. Auf dem Weg wurden wir von einem interessanten Schotten eingeholt. Dänu war sofort wieder im Gespräch und wir erfuhren spannende Geschichten. Er war fünf Wochen mit dem Rennvelo quer durch die Alpen unterwegs. Er war jedoch nicht am direktesten Weg interessiert. Es schien uns, als wolle er möglichst viele Pässe machen. Vom Pass folgten wir dem Wanderweg zum Bachalpsee und von dort der Bikestrecke, die ich übrigens empfehlen kann, bis Grindelwald. Wer diese Abfahrt machen will, sollte sich vorher auf der Karte erkunden, da die Beschilderung lückenhaft ist. Bereits um vier waren wir bei der schönen Unterkunft angekommen und konnten das schöne Wetter auf der Terrasse und auf dem Slackline geniessen. Der letzte Tag begann mit einer Abfahrt bis zum Dorf und zum Talboden Grindelwald Grund. Von dort begann der Aufstieg zur kleinen Scheidegg. Im letzten Waldstück bevor man die Passhöhe sieht, wurden wir von einer Familie mit E-Mountainbikes überholt. Nach der Mittagspause kurz nach dem Pass, nahmen wir die Abfahrt in Angriff. Vorbei an überforderten E-Mountainbikerinnen, vorbei an E-Moutainbiker mit fehlendem Pedal, vorbei auch an der Familie, die uns beim Aufstieg überholt hatte, fuhren wir in zügigem Tempo nach Lauterbrunnen. Wir folgten den immer abwärts führenden Weg durchs Tal nach Interlaken. Dort legten wir eine letzte längere Pause ein, um unsere Energiereserven zu füllen. Die Route führte uns über Leissigen und Krattigen mit wunderschöner Aussicht auf den Thunersee bis Aeschiried. Auch hier muss angefügt werden, dass die Beschilderung nicht optimal ist und dass das Potential sich zu verfahren recht gross ist. Bei einem Coupe im Restaurant studierten wir den letzten Abschnitt der Routen nach Spiez auf der Karte. Ein schöner Singeltrail zum Schluss war ein passendes Ende für dieses wunderbare Wochenende, bevor wir in den überfüllten Zug Richtung Bern einstiegen. Dänu, vielen Dank für die Organisation!
Sandro Spuri
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