In der kleinen Viererkabine gondeln wir gestaffelt nach Oberaxen und schaffen so die ersten 600 Höhenmeter ohne Schweissvergiessen – mit einer Ausnahme: Paul startete eine Stunde früher und marschierte zu Fuss hoch. Frisch gestärkt durch Kaffee nahmen wir dann der Aufstieg auf den Rophaien 2077m in Angriff. Und tatsächlich konnten wir einer Wildheuerin bei ihrer Arbeit in den steilen Flanken über dem Urnersee bei der Arbeit zu schauen. Leider hatte sie nicht genug Heugabeln dabei, sonst hätten wir ihr noch fast geholfen. Auf der Alp Franzen stärkten wir uns ein zweites Mal mit Kaffee, und weil dieser so heiss war, mussten wir ihn mit etwas Klarem ein wenig abkühlen. Nun wurde es richtig steil. Schwitzend erreichten wir das riesige Gipfelkreuz auf dem Rophaien, wo wir nicht ganz alleine waren. Leider verdeckten Wolken die Gipfel in der Umgebung. Immerhin war die Sicht nach Unten über den Urnersee und die Reussebene unverdeckt. Uber den manchmal abschüssigen und schmalen Grat ging es weiter auf den nächsten Gipfel, das Äbneter Stöckli und von da mehr oder weniger abwärts bis zur gut besetzten Lidernenhütte.
Am zweiten Tag starteten wir in schönstem Sonnenschein und wanderten über die stark coupierten Alpweiden in Richtung Chaisterstock. Der Aufstieg auf den Chaiserstock 2514m ist mit Seilen gesichert und alle schafften die leichte Blockkletterei über den Aufstiegsgrat problemlos. Die lange Wanderung führte uns anschliessend über das Lidernen Plänggli – Abstieg in einem steilen und rutschigen Couloir – auf den Chinzig Chulm, wo wir ein letztes Mal die Aussicht genossen, bevor wir nach Biel abstiegen. Nach wohlverdientem Bier brachte uns die Luftseilbahn runter nach Bürglen.
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