Tag 1 Klettern und Abseilen
Für Hochtouren-Verhältnisse am späteren Nachmittag, pünktlich um 9Uhr morgens, trafen sich die erwartungsfrohen Teilnehmer beim Treffpunkt Dreilinden. Nach der Begrüssung und Guggis Materialcheck war die zentrale Frage nicht etwa die Wetterlage, sondern Freudiger Dänu’s neuer Elektrobolide. Reicht der Akku bis zum Sustenbrüggli oder beginnt unsere Tour evtl. schon in Wassen? Keine Frage, das Akku hätte bis ans Meer gereicht.
Entsprechend im Zeitplan wanderten wir den Leiterliweg hoch zur Sustlihütte, wo uns Kari und Agi gut gelaunt in Empfang nahmen. Als Dank testete Guggi gleich Agis Kuchen, der die 100 Punkte locker erreichte. Nachdem wir in die COVID und Bettwanzen konforme Verhaltensweise in der Hütte eingeführt waren, machten wir uns auf zum Übungplätz nordwestlich der Hütte. In zwei Gruppen lernten wir das Hochtouren 1x1 und übten gehen über Schnee und Fels, am langen und kurzen Seil. Als jeder 8er Knoten und die Steigeisen sassen war Klettern und Abseilen an der Reihe. Routiniert und sicher liessen Dänu und Michu alle den Felsen runter, um dann gleich zum Wiederaufstieg zu bitten. Etwas verwirrt blickten die Angesprochenen in die gefühlt senkrechte Wand und suchten nach irgendwelchen Griffen im Fels. Kurze Zeit später standen jedoch alle wieder oben und hatten eine Route im 4 Grad gemeistert. Grosses Kompliment an dieser Stelle für diese Leistung beim ersten Mal Felsklettern. Die Zeit zerrann förmlich und bald blies Guggi zum Rückmarsch.
Schon kurze Zeit später verwöhnte uns die Hüttencrew mit einem feinen Znacht und pünktlich um 22Uhr war Zapfenstreich.
Tag 2 Hochtour Grassen
Nach einer üblichen Hüttennacht trafen sich die kleinen Augen, eingeschirrt zum Abmarsch zur gemeinsamen Tour. Auf Blauweiss führte uns Guggi zum Stössenfirn, der sich überraschend griffig präsentierte. In 4 Seilschaften (Guggi, Dänu, Valentin, Michu) zogen wir eine Zickzackspur auf den knapp 2800m hohen Stössensattel. Das Panorama war schon hier beeindruckend, sah man doch Pontius bis Pilatus (wobei Ersteres nicht belegt wurde). Mit einer kleinen Stärkung im Bauch nahmen wir den letzten km unter die Eisen. Über den Firnalpelifirn und unter ständiger Obhut vom Titilis erreichten wir zufrieden den 2946m hohen Grassengipfel. Zur Begrüssung zeigten sich ein paar Nebelschwaden, die das Gipfelerlebnis aber nicht schmälerten.
Auf gleicher Spur, nunmehr etwas weicher stiegen wir wieder zur Sustlihütte ab. Ein letztes Stück von Agis Rhabarberkuchen und schon hiess es Abschied nehmen. Ahh, stopp, da war noch was. Natürlich! Annelies! Abseilen! Für Annelies reichte es am ersten Tag zeitlich nicht, dass sie sich selbst abseilen konnte. Das musste natürlich nachgeholt werden. Eiligst wurde eine Bandschlinge um den nächsten grossen Chemp geschlagen und das Seil in die Tiefe geschickt. Unter kundiger Anleitung und Evidenz sichernder Videoaufzeichnung liess sich Annelies den Felsen runter.
Jetzt war alles geschafft und wir konnten uns von der Hütte, Kari und Agi verabschieden.
Kurze Zeit und nach einem Käsekaufhalt später verabschiedeten wir uns auf dem Dreilindenparkplatz in Langenthal.
Vielen Dank an Jürg, Daniel, Valentin und Michael fürs Organisieren und Durchführen.
Teilnehmer: Die vier genannten, Bettina, Steve, Annelies, Reto, Fabienne, Chrigu, Celine, Andrea und Tom
Text: Tom
Fotos: Tom, Andrea, Annelise, Jürg
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