Uf Chlausetour
dieses Jahr, nicht wie 2019, „ unge- und obedure“ sondern Nord- und Südseitig, resp. links und rechts vom Augstbach, geht’s nach Holderbank.
Nachdem die Wetterprognosen noch am Vorabend mit Regen und Schneeschauer gedroht hatten, waren wir umso mehr erstaunt, dass sich die Wetterlage am Donnerstag-Morgen trocken und ganz passabel präsentierte. Doch durch die Niederschläge der letzten Tage war das Terrain abseits der befestigten Wege zu rutschig und die beiden Tourenleiter entschieden sich für kürzere resp. den Verhältnissen angepasste Routen.
Kurze Tour NORD (Tourenleiter: Gilbert Eschmann)
Wetterbedingt wurde der Ausgangspunkt vom Bahnhof Balsthal zum Holzweg-Parkplatz 1 zum Munitions- Hüttli 550 m an der Baslerstrasse verlegt. Beim Start der 13 angemeldeten Teilnehmer ( 7 Frauen und 6 Männer) um 9.30 Uhr fehlten deren Zwei. In einem geruhsamen Tempo wanderten wir über Cholgrueben 663 m und Tufft zum höchsten Punkt der Bocklismatt 723 m. Hier stossen unsere Nachzügler Dora und Toni zu unserer Gruppe. Sie waren infolge Bauarbeiten in ihrem Wohnquartier verspätet und haben den kürzeren Weg untendurch über Aelibuech gewählt. Weiter geht’s bergab über den Schattenberg ins Dorfzentrum zum heutigen Ziel der Mehrzweckhalle mit Gemeindesaal in Holderbank das wir kurz nach 11 Uhr erreichen. Nach dem etwas späteren Eintreffen der anderen Wandergruppe geniessen wir draussen zusammen das reichhaltige Apéro.
Petrus hatte mit uns Chlausenwanderer grosse Einsicht, denn trotz starker Bewölkung blieb beim Aufstieg der angekündigte Regen bzw, Schneefall aus. Um 3 Uhr treten wir bei starkem Schneefall den gemeinsamen Rückweg über Schellen – Römerstrasse – Chüeweidweg zum Parkplatz der PW an der Baslerstrasse an.
Grosse Tour SÜD (Tourenleiter: Kari Christen)
Nachdem auch zwei halb verirrte Schäfchen per Taxi am Treffpunkt PP an der Baslerstrasse eingetroffen sind, aber trotzdem 2 weitere noch fehlen und ein Vreni mehr bei uns ist, steht der Begrüssung der 13 Wanderchläusen (8 weiblichen und 5 männlichen) durch den TL nichts mehr im Weg.
Die Gruppe SÜDSEITE, unter der Leitung von Kari Christen, startet wie geplant 09.10 Uhr vom Parkplatz aus. Vorbei an der Bushaltestelle, wo wir die 2 noch fehlenden ÖV-Schäfchen aufgabeln, geht’s hinunter zur Talsohle, vorbei am stattlichen Hof Weihermatt, zur Römerstrasse. Der erste happige Anstieg steht uns bevor, das Tenue wird entsprechend angepasst. Auf einem Teil vom Holzweg, mit weissen Bäumen und kleinen Kabäuschen (-> Kunst, Sinn nicht hinterfragen!) erreichen wir den Farisbergweg auf der Allmend. Nach kurzem Halt weiter auf der Fahrstrasse bis zum Abzweiger Rinderweid. Beim Sömmerungsstall auf dem Warmboden dann der erste Stundenhalt. Flott hinunter zur Rinderweid und Schneestampfend auf der Gegenseite wieder hoch. Bernd gibt den Schritt vor, uns bleibt keuchend nichts anderes übrig als mitzuhalten. Das Talflüeli, Hausberg von Holderbank, verleitet uns zu einem Abstecher zu diesem „Bellevue“. Auf der anderen Talseite entdecken wir unsere Kurzwanderer. Johlend und pfeifend machen wir auf uns aufmerksam, doch ausser einem kleinen Echo kommt nichts zurück. Auf den 800 Metern Horizontal geht alles verloren. Zurück vom Abstecher und wieder auf dem Bächbrönniweg geht’s zügig Ostwärts über die Allmend bis wir wieder auf der Römerstrasse stehen. Hier eine fast volle Drehung und Westwärts dem Dorf zu, unterwegs neugierig beaugapfelt von zwei Alpakas. Am Aperobuffet hinter dem Gemeindesaal werden wir bereits erwartet, die nahe Turmuhr zeigt 5 vor halb 12, eine „Fast-Ziellandung“.
Gemeinsamer Rückweg
Inzwischen hat Schneefall eingesetzt. Die Uhr von St. Fridolin zeigt 14.40 Uhr als wir uns endlich geeinigt hatten, welchen Weg wir von Holderbank Talauswärsts nehmen wollen. Die Frauen obsiegten mit ihrem Vorschlag Römerstrasse. Das heisst, 35 Höhenmeter die Kirchgasse hinauf, das mit vollem Magen, auf der Römerstrasse halblinks abdrehen und volle Kraft voraus westwärts im schönsten Schneesturm. Unglaublich, aber den meisten gefiel das Ganze, einmal wieder richtig Winter und die Naturgewalten am eigenen Leib spüren. Trotzdem waren alle froh in den schützenden Wald nach dem Hof Schnellen eintauchen zu können. Nicht verwunderlich, gingen 2 tapfere Kämpfer, etwas grau an Haaren, fast verloren. Doch nach kurzer Zeit die grosse Erleichterung, die beiden Schneemänner Aschi und Toni, heil dem Sturm entronnen, tauchen am oberen Wegende wieder auf. Etwas glitschig dann hinunter zum Augstbach, über die Holzbrücke auf den Chüeweidweg und westwärts dem Parkplatz zu. Der Sturm und der Schneefall haben fast ganz nachgelassen, Spuren davon lassen nur unsere roten Backen und der Schnee, an und auf den Köpfen, erahnen. Glücklich und zufrieden verabschieden wir uns gegen viertel vor 4 Uhr.
Herzlichen Dank an Petrus (für den trockenen Vormittag und den eindrücklichen Nachmittag), an die tolle Küchenmannschaft, an den OK-Chef Bruno, an den Markus-Chlaus, an die Kuchenbäckerinnen, an die Seniorenkommission und an alle Teilnehmer. Ein toller Anlass, welcher uns trotz Schutzmassnahmen das bedrohliche C etwas vergessen liess.
Tourenbericht von Kari Christen und Gilbert Eschmann; Bilder von Kurt Mägli und Kari Christen
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