Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen starten wir, ein kompaktes Grüppchen von fünf Personen in dem kleinen Weiler Gasenried zu unserer grossen Tour auf einen den Walliser Viertausender. Der Aufstieg zur Bordierhütte ist sehr abwec …weiterlesen
Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen starten wir, ein kompaktes Grüppchen von fünf Personen in dem kleinen Weiler Gasenried zu unserer grossen Tour auf einen den Walliser Viertausender. Der Aufstieg zur Bordierhütte ist sehr abwechslungsreich, anfänglich durch lichte Lächenwälder, dann über Schafweiden und einer langen und hohen Moräne entlang und letztlich über eine vom Gletscher abgeschabte Flanke zur Hütte hoch.
Früh klingelte der Wecker am nächsten Morgen. Im Lichte der Stirnlampen erklommen wir den ersten Gipfel der heutigen Tour, das Gross Biggerhorn 3626m. Über einen Sattel ging es weiter auf den Balfrin. Der von weitem sichtbare Gipfel entpuppte sich im Nachhinein als Vorgipfel und bis zum eigentlichen Gipfel auf 3795m musste noch einmal ein Sattel überquert werden. Viel Krackselei über verblockte Gräte, interessant, aber auch zeitraubend.
Hinter dem Balfrin ging es recht steil runter, quer duch Block- und Schuttgelände, mit nicht immer einfacher Wegfindung. Danach hiess es Steigeisen montieren und rauf auf das Ulrichshorn. Die hohen Temperaturen forderten ihren Tribut. Der Firn war aufgeweicht und das Spuren mehr als anstrengend. Glücklich und und zufrieden erreichten wir den Höhepunkt des zweiten Tages auf 3924m. Leider hüllten sich die imposanten Viertausender ringsum mittlerweile in Wolken und Nebel. Anstatt auf dem Bänkli auf dem Ulrichshorn, übrigens unter Mithilfe der Schreiner P. Schmid AG aus Oberönz im Jahre 1981 moniert und im 2015 erneuert, das schöne Rundum-Panorama zu geniessen, machten wir uns auf den Abstieg runter zum Windjoch.
Über das Windjoch erreichten wir den aperen Hobalmgletscher. Hier passierte das Missgeschick. Ein Stolperer nach einem Sprung über eine Gletscherspalte riss eine Dreiserseilschaft mit. Der Sturz auf dem blanken Gletscher konnte zwar gehalten werden, aber zwei Mitglieder der Seilschaft erlitten Verletzungen an den Fussgelenken. Ein Heli der Air Zermatt evakuierte sie in das Spital Visp. An eine Besteigung des Nadelhorns am nächsten Tag war nun nicht mehr zu denken. Wir drei übrigen Teilnehmer stiegen ab zur Mischabelhütte, wo wir, trotz später Ankunft, vorzüglich bewirtet wurden. Am nächsten Tag stiegen wir über den Hüttenweg ab und reisten nach Hause.
Fazit: Stolperer mit den Steigeisen sind nicht zu unterschätzen. Seil immer straff halten. Wir hatten aber Glück im Unglück. Es hätte noch schlimmer kommen können. Grossen Dank auch an unsere Schutzengel. Den beiden Verletzten wünsche ich ganz gute und schnelle Besserung. Ganz grossen Dank an meinen Co-Tourenleiter Stefan.
Bild und Text: Samuel
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