Die Dolomiten mit ihren senkrechten Felswänden laden immer wieder zu verlockenden Wanderungen und Klettereien ein, so auch uns, eine Wander- und Bikegruppe von 16 Personen.
Am Samstag gegen Abend wurden wir nach einer langen Anfahrt im schmucken Hotel Gran Paradiso, St. Kassian, von der Chefin und dem Personal herzlich willkommen geheissen. Die Gastlichkeit, die uns entgegenströmte, liess uns die langen Stauzeiten vergessen. Und nach dem köstlichen, phantasievoll präsentierten Nachtessen wussten wir, dass wir hier eine Verwöhnwoche erleben werden!
Das Ziel der ersten Wanderung am Sonntag war Sas dla Crusc. Von Heiligkreuz aus, im Schatten der riesigen Felswand führte uns der steile Weg langsam aufwärts, was so manchen Schweisstropfen forderte. Doch unsere Mühe wurde mit einem herrlichen Ausblick auf die Dolomiten ringsum belohnt. Der Rückweg durch die steilen Schutthänge und den verzauberten Wald zurück nach Heiligkreuz verlangte viel Aufmerksamkeit und vorsichtiges Gehen. Am Montag sollte der Piz Boé erwandert werden. Von Corvara aus startete die eine Gruppe bei der Bergstation Piz Boé, die andere Gruppe etwas höher, auf dem Vallon, mit dem Ziel Piz Boé. Während die eine Gruppe ihr Ziel erreichte, kletterte die andere auf den Piz da Lech. Leider erlaubte uns die Sicht nicht, einander auf den Gipfeln zuzuwinken! Der Fanes-Sennes-Prags Naturpark in Pederü war am Dienstag der Ausgangspunkt unserer Wanderung. Der Weg schlängelte sich zunächst über 500 Höhenmeter durch Mischwald, Gebüsch und Felsen hoch in das Val de Fanes. Die einmalige Landschaft, Heidelbeer-, Preiselbeer-, Erika-, Alpenrosensträucher, dazwischen tiefblauer Gefranster Enzian und Glockenblumen machten diesen Weg zu einem besonderen Erlebnis. Der spätere Abstieg zur Capanna Alpina und zurück nach San Cassiano rundeten die von vielen Menschen begangene Wanderung ab. Für den Mittwoch wählte Samuel eine etwas gemütlichere Wanderung aus, vom Valparola-Pass um den Setsas. Nach dem Regen vom Morgen zeigte sich der Wanderweg glitschig und seifig, was vorsichtiges Gehen verlangte. Die durchbrechende Sonne wärmte uns, und der Weg wurde schon bald trockener. Der Wetterbericht meldete aber weiteren Niederschlag und so beschlossen wir, auf den Aufstieg zum Setsa zu verzichten und zurück zum Ausgangspunkt Valpalrola-Pass zu wandern. Hier stärkten wir uns mit Speise und Trank. Heute liessen sich Murmeli blicken, gut genährt und vorbereitet für den Winter. Nach der Rückkehr zum Hotel blieb Zeit für das reiche Wellnessprogramm: schwimmen, sprudeln, saunen, dämpfen, Tee geniessen, lesen, ruhen! Der Donnerstag begrüsste uns mit Regen. So entschieden sich Wanderer und Biker für den Besuch des Kriegsmuseums auf dem Valparola-Pass. In Bild und Wort konnten wir uns nochmals die traurigen Jahre des Krieges zwischen Italien und Österreich von 1914 bis 1918 in den trotzigen Bergen, der harten, rauen und kalten Natur vor Augen führen. Der Nachmittag, die Sonne zeigte sich wieder, bot uns Gelegenheit, den Aufstieg auf den Hexenstein, Sass de Stria, anzugehen. Die vielen Wehrgänge erinnern an die harte Kriegszeit, heute sind es Wanderwege. Am Freitag dann wagten wir, trotz des wilden Wetters, den Aufstieg über den Kaiserjägersteig auf den Lagazuoi. Kalter Wind wehte uns um die Ohren, doch wir erreichten unser Ziel und konnten zwischen den Wolken Ausschnitte des atemberaubenden Panoramas erhaschen! Der Rundgang durch den Kriegsstollen gab uns nochmals Einblick in die mühsame und harte Arbeit der Soldaten in der hoffnungslosen Kriegszeit. Unterdessen setzte wieder Regen ein und netzte Wege und Stege. So beschlossen wir, die Bahn zum Falzaregopass zu nehmen. Das anschliessende Wellnessen im einladenden Hotel rundete die erlebnisreiche Wanderwoche ab.
Mit viel Freude, Humor, Schalk und Lachen genossen wir unsere Wanderungen. Die Heimfahrt am Samstag zeigte nochmals das lange, wilde, zerklüftete, von Erosionen geprägte Gadertal. Wälder mit vielen dürren Nadelbäumen, Sturmholz und dazwischen rot leuchtende Vogelbeerbäume wechseln mit stattlichen, einladenden Dörfern und gepflegten Weiden. Samuel und Jürg, ein herzliches Dankeschön für die grosse Arbeit und die Organisation!
Hedi und Hans-Peter
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Die Woche stand unter dem Moto Hike & Bike. Daher hier noch ein paar Worte zum Biken.
Die Mountainbiker bildeten den kleineren Teil der Reisegruppe. Bruno, Kurt, Peter, Jürg und an einzelnen Tagen Heinz zogen das Rollen auf groben Stollenreifen dem Wandern vor. Gleich am ersten Tag stand die Sella-Ronda im Uhrzeigersinn auf dem Programm. Fast 70 km rund um die Sellagruppe. Dank mechanischen Aufstiegshilfen hielt sich das Hochkurbeln mit ca. 600 Höhenmetern in Grenzen. Hingegen konnten wir über 4000 Höhenmeter Abfahrt auf gut ausgebauten Trails geniessen. Sonnenschein und gute Fernsicht trugen das ihre zu einem rundum gelungenen Auftaktstag bei.
Am Montag war die Fanesrunde angesagt. Dank der Sessel- und Gondelbahn nach Heiligenkreuz hielt sich der Aufstieg in Grenzen. Via Wengen kurbelten wir zum Übergang Ju de Ritt hoch. Auf Forstwegen rollten wir anschliessend Richtung St. Vigil runter. Auf der Fahrt nach Pederü ragen links und recht beeindruckende Felswände in die Höhe. Die Schotterpiste vom Gasthaus Pederü hoch zur Faneshütte ist steil und kennt keine Gnade für die Waden. 100 Höhenmeter nach der Hütte standen wir auf dem Limmojoch, dem höchsten Punkt der Tour. Via Gran Fanes und Col de Locia rollten wir nach Armentarola ins Hotel zurück. Den steilen Abschnitt durch die Felswand zur Capanna Alpina runter die Bikes schiebend, schliesslich wollten wir ohne Knochenbrüche im Hotel ankommen.
Die Dienstagstour war auf die Wanderer abgestimmt. Da diese mit dem Bus zum Ausgangspunkt Pederü fuhren, galt es den Bus mit Anhänger dort abzuholen. Via Zwischenwasser zum Teil auf Forststrassen, zum Teil auf der Hauptstrasse fuhren wir nach Zwischenwasser. Entlang des Westhängen des Kronplatzes ging es weiter zur Talstation der Kronplatzbahn in Reischach. Kräfteschönend brachten uns die Gondeln zum höchsten Punkt – kurz vor dem täglichen Glockenschlag der Friedensglocke. Die gewaltige Glocke schwingen zu sehen ist ein Spektakel. Über den perfekt hergerichteten Fucia Trail mit unzähligen Steilwandkurven flogen wir förmlich zum Furkelpass runter. Da lacht das Herz. Dem Wanderweg nach Pederü folgend erreichen wir mitte Nachmittag den Bus und überführen diesen wieder ins Hotel.
Den Mittwoch gingen wir gemütlicher an. Die Gondelbahn zum Piz Sorega blendeten wir aus und fuhren mit Muskelkraft auf Forststrassen nach Pralongia hoch. Nach einer ausgiebigen Mittagspause – Kurt musste einen mechanischen Defekt am Hinterbau seines Bikes beheben – machen wir eine Runde in Richtung Corvara und zum Schluss bretterten wir über die Trails des Piz Sorega nach St. Kassion runter. Brettern ist der richtige Ausdruck, sind doch einige Kurven im steilen Bergwald Bretterkonstruktionen, die man am besten mit etwas Schuss durchfährt.
Am Donnerstag schlossen sich die Biker den Wanderern an bevor am Freitag noch ein Ausflug nach Campill auf dem Programm stand. Ein beeindruckender Murgang ist im August oberhalb des Dorfes zum Stillstand gekommen und hat mehrere Hektar Weideland und Wald überführt. Ab dem Mittag öffnete der Himmel seine Schleusen und wir radelten mit Wasserkühlung nach St. Kassian zurück. Den geplanten Abstecher nach Heiligenkreuz liessen wir sein.
Bruno, Peter, Kurt und Heinz – es hat Spass gemacht mit euch auf den Trail in Alta Badia unterwegs zu sein.
Jürg
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