Am Samstag dem 18.02.2023 hat sich ein kleines hartnäckiges Skitourengrüppchen getroffen, um mit einem Kleinbus ins Safiental zu fahren. Ein paar Wochen zuvor fragte uns Samuel Reusser, unser Tourenleiter, ob wir trotz Schneemangels noch die Woche im Safiental verbringen wollten? Bis auf eine Person haben wir uns nicht davon abbringen lassen, die Natur mit oder ohne Ski zu geniessen. So sind wir also am Samstag, bewaffnet mit Schneeschuhen und Skis auf den Weg ins Bündnerland gestartet.
Am Sonntag haben wir uns auf unsere erste Skitour, das Tällihorn 2851m begeben. Beim Aufstieg ist es uns allen allerdings etwas bang geworden, da wir an vielen Stellen doch den Schnee vermisst haben und sich uns Alpenrosenbüsche entgegenstreckten. Oben auf dem Gipfel angekommen genossen wir das wunderschöne Wetter mit einer tollen Aussicht aufs Tal. Die Abfahrt vom Tällihorn war für alle recht abenteuerlich, nach so manchem Slalom um Alpenrosen und Steinen, auf der Suche nach Schnee und einen Weg zurück ins Tal, schafften wir es alle am Nachmittag „heile“ zurück ins Hotel.
Der Wetterbericht für die kommende Woche war trocken und sonnig gemeldet, somit versuchten wir am Montag noch mal unser Glück und machten uns auf den Weg mit dem Ski weiter ins Tal auf das Strätscherhorn 2557m. Von diesem Gipfel aus hatten wir eine wunderbare Aussicht auf alle anderen Berge in der Umgebung und stellten fest, dass es hinten im Tal noch ein paar mit Skis erklimmbare Gipfel gibt.
Am Dienstag stand das Bärenhorn auf dem Programm. Einer wunderschönen Aufstiegsspur folgend sind wir aber schliesslich auf einem nahmenlosen Nachbargipfel gelandet. Wir haben ihn dann auf „Ds Lätzehorn“2811m getauft. Die Abfahrt war hier teils noch sehr schön mit ein paar Stellen Powderschnee.
Da wir am Dienstag Ds Lätzehorn verwütscht haben, stand somit das Bärenhorn mit seinen 2929m am Mittwoch zum 2. Mal auf unserem Tourenprogramm; diesmal erfolgreich. Auf dieser Tour wurden zum ersten Mal die Harscheissen benötigt und Adrian hat auf dieser Tour unseren Gruppensong ins Leben gerufen …. Puerto Rico von Vaya Con Dios. Immer wenn etwas schwieriger geworden ist kam uns der Ohrwurm:“Aiaiaiai“ in den Sinn und hat jedem ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Am Donnerstag sind wir auf den Safierberg 2486 m und da es uns nicht genug war, sind wir südwärts runter in Richtung Splügen abgefahren. Danach hiess es noch einmal anfellen und dem Safierbach entlang (komisch: der Fluss im Safiental heisst Rabiusa, und der Safierbach fliesst nach Splügen) bis auf einen namenlosen Grat auf ca. 2630m hochsteigen.
Das Sahnestück der Touren hat sich Samuel für uns bis am Schluss aufgehoben. Wir sind am Freitag zuerst aufs Sträscherhorn und dann weiter auf den Tomülgrat gestiegen. Trotz Geburtstag vom Adrian hatte Petrus kein Erbarmen mit uns. Obwohl anfangs noch sonnig, war es bald stark bewölkt, teils neblig und es hat auf dem Grat wahnsinnig gewindet. Auf dem Gipfel haben wir dem Adrian noch ein wunderschönes harmonisches Geburtstagsständchen gesungen (siehe Video). Die Abfahrt war auch unglaublich spannend, da wo es guten Schnee hatte, haben wir nichts gesehen und als wir wieder Sicht hatten, hat der Schnee gefehlt oder war sehr vereist.
Ich muss sagen, da sich ein paar von diesem Grüppchen vorher nicht kannten, hat es mich sehr überrascht wie toll, herzlich und lustig die Gruppendynamik war. Wir haben jeden Abend sehr gut gegessen, viel gelacht, tollen Wein getrunken und hatten eine Mordsgaudi am Spiel Brändi Dog.
Die Woche ist sehr schnell vorüber gegangen. Wir hatten sehr grosses Glück mit dem Wetter und konnten doch ca. 6600 Höhenmeter in 6 Tagen auf dem Ski zurücklegen. Nochmals ein grosses Lob und Dankeschön an Samuel, ohne ihn hätten wir nicht so tolle Tage erlebt. Es waren dabei: Samuel Reusser, André Berger, Margrith Gasser, Heidi Friedli, Adrian Neuhaus und Juliane Floss.