Ursprünglich war die Galmschibe im Diemtigtal für die Tour vom 27. Januar ausgeschrieben. Aber der Regen auf über 2000 m in der Woche vor der Tour und die karge Schneedecke unter 1500 m riefen förmlich nach einer Verlegung der Tour auf einen höheren Ausgangspunkt. So starteten wir die Tour auf der Engstligenalp. Mit gut 1900 m ein schneesicherer Ausgangspunkt und mit dem ÖV gut erreichbar. Zu sechst, fünf Skifahrer und eine Splitboarderin steigen wir über die gut eingeschneiten Hänge zum Punkt 2659 östlich des Tschingellochtighore auf. Auf Höhe des Elsigen-Lägers liegt nur ein Flaum von Neuschnee auf einer pickelharten Unterlage. Offenbar hat die letzte Warmfront mit Regen bis auf diese Höhe ihre Spuren hinterlassen. Dank der Abkühlung der vergangenen Nacht trägt der Schnee. Je höher wir kommen, ums mächtiger wird die Neuschneeauflage. Gut diesen Winter sind wir schon mit knapp 10 cm zufrieden.
Vom Punkt 2659 kurven wir ins Schedels Täli runter. Die Verhältnisse sind viel besser als erwartet. Ein kurzer Aufstieg inklusive überklettern einer kleinen Wächte bringt uns auf das Schedelsgrätli. Westseitig haben die Stürme der vergangenen Wochen Spuren hinterlassen. Die Skier tragend müssen wir die ersten 30 Höhenmeter über eine knapp eingeschneite Geröllhalde absteigen. Was folgt ist der Abfahrts-Hammer. 500 Höhenmeter in leicht coupiertem Gelände meinstens zwischen 20 und 30 ° Neigung bis runter zum Artelebach. Im unteren Teil der Abfahrt wird der Neuschnee in den westexponierten Hängen von Sulz abgelöst.
Ein kurzer Aufstieg bringt uns von der Alp Ärtele zurück auf den Ärtelegrat und zur finalen Sulzabfahrt zurück zur Engstligenalp.
Das Verschieben der Tour vom Diemtigtal auf die Engstligenalp war ein Volltreffer. Nur eine Geländekammer östlich der Engstligenalp und von den hunderten von Wintersportenthousiasten ist nichts mehr zu sehen. Wir sind privilegiert unsere Spuren in die unberührten Hänge zu ziehen.
Text: Jürg
Fotos: Jürg, Madlene, André, Martin, Sina
⇐