Gesagt – Getan! Was als Idee an der Chlausentour geboren wurde fand seine Verwirklichung am letzten Donnerstag. Eine Anfrage an Sepp Käppeli von Marta Blum und Ruedi Ramseier bescherte uns einen unvergesslichen Nachmittag. Da an diesem Donnerstag keine SAC-Touren und auch keine DoWa geplant sind wird kurzerhand und in Absprache mit der Seniorenkommission eine Betriebsbesichtigung bei der Nencki AG in Langenthal organisiert. Natürlich nur möglich dank dem Entgegenkommen von Sepp, welcher ganz unkompliziert aus der Anfrage eine Einladung mit Zvieri machte. Nach einer kurzen Begrüssung von Sepp stellte uns Seppi Junior bei einem Kaffee die Firma NENCKI mit einer eindrücklichen Präsentation vor. Anschliessend geht es auf den Rundgang durch die modernen Fabrikationshallen, hier an der Bern - Zürichstrasse in Langenthal. Aufgeteilt in 2 Gruppen und geführt vom Senior- und vom Junior-Chef eröffnet sich für uns eine grösstenteils unbekannte Technologiewelt. Unbekannt vor allem in Bezug auf die gigantischen Ausmasse der Werkstücke, welche hier im Kundenauftrag gefertigt werden. Die Chassis für den Mowag - Eagle? (heute General Dynamics) beindrucken als erstes neben der Alu - Schweissanlage und dem Schweissroboter. Die Grösse des Rohmateriallagers ist ebenso beeindruckend wie die Geschwindigkeit der Laserschneidanlage. Eine Abteilung für Oberflächenbeschichtung und die Elektroabteilung mit Schaltschrankbau sorgen inhouse für einen unterbruchfreien Herstellprozess. In einer weiteren Halle warten einige neue Truck-Chassis auf ihre Aufbauten. Vor allem auf Hydraulikaufbauten für Haken – Rollmulden oder Welakis. Diese Sparte war früher das Kerngeschäft der Nencki AG. Auch einige solcher Aufbauten sind hier zur Revision. Beeindruckend die Abmessungen der Hydraulikzylinder, welche auf bis zu 30 Tonnen Kraft ausgelegt sind. Noch beeindruckender (Sorry, bin nur Feinmech) die Abmessungen der nächsten Halle mit dem Bereich „Railway“. Testanlagen für Rollmaterial und Schienen aber auch Wagon – Aufbauten für den Unterhalt von Bahnanlgen werden hier individuell auf Kundenwunsch entwickelt und hergestellt. Nebst der RhB ist z.B. auch eine der streckenmässig grössten Metros weltweit (Metro Shenzehn in China mit bis zu 8.5 Mio. Passagieren täglich) sind Kunden bei Necki. Nach einem kurzen Abstecher auf die Dachterrasse des modernen Bürogebäudes sind wir wieder zurück im grossen Saal. Die Firma beschäftigt zur Zeit ca. 100 Angestellte und 11 Lehrlinge in verschiedenen Bereichen. Daneben arbeiten in fast allen Erdteilen „Local Sales Agents“ für die Nencki AG. Im Saal hängen auch 2 grosse Portraits von Herr und Frau Nencki. Sepp erläutert uns den Zusammenhang zwischen der Fam. Nencki und dem SAC Oberaargau, welcher sehr intensiv gewesen sein muss. Den Höhepunkt bildete dabei ein Legat in der Höhe von Fr. 200‘000, zweckgebunden für den Bau eines Clubhauses. Dieses Legat weckte allerlei Begehrlichkeiten und führte bald zu einem kleinen Röschtigraben innerhalb der Sektion. Die stärkere Macht behändigte sich des Legats und plante ihr Clubhaushaus in Grindelwald. Die Jurafreunde in der Sektion waren aber nicht zufrieden, sie wollten ein Clubhaus in der Nähe, welches ohne lange Anreise erreichbar sein sollte. Und so haben wir heute 2 Clubhäuser, in den Bergen Grindelwald und im Jura die Buechmatt. Und beide heute mit ähnlichen Problemen. Über den Spatenstich in Grindelwald trägt uns Sepp noch ein Gedicht von Hans Stähli vom 16. Brachet (Juni) 1979, in heimischer Oberländer Mundart abgefasst, vor. Hier eine kleine Kostprobe daraus:
Am Fuess von ysem Wätterhoren. Hie buwen mier es eiges Hein,
Äs soll entstahn us Holz und Stein. Darzue bruchts viewohl Mued,
Zytwielig o chlein Trutz.
Im Anschluss an die Währschaften Worte sind wir von der Familie Käppeli zu einem Währschaften Zvieri eingeladen. Justine hat für uns ein schönes Buffet „dargetan“, bei welchem man schon fast vom Sehen her genug bekommt. Bei einem Glas Wein lassen wir es uns gut gehen und geniessen die feinen Sachen.
Mit einem kleinen Mitbringsel in Form einer Flasche Wein für Sepp und einer Schachtel Kirschstängeli für Justine verabschieden wir uns bei Ihnen, natürlich verbunden mit einem riesigen Dankeschön an die ganze Familie Käppeli für den wirklich eindrücklichen und tollen Nachmittag.
Kari
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