Einweihungsfeier Rothornhütte, 16./17. August 2024

Nachdem der normale Gästebetrieb in der neuen Hütte bereits am 28. Juni aufgenommen werden konnte, war es dann an diesen beiden Tagen im August soweit. Die gemeinsame Baukommission der beiden SAC-Sektionen Oberaargau und Lägern durfte einladen zur offiziellen Einweihung.
Als wichtige Handlung vor dem entspannten Feiern fand vorgängig die eigentliche Bauabnahme mit allen Verantwortlichen statt. Damit ist die Hütte für den Betrieb offiziell bereit und in der Zuständigkeit der paritätischen Hüttenkommission. Selbstverständlich gibt es noch Pendenzen. So ist zum Beispiel die Terrasse noch nicht fertig, und mit den ersten Betriebserfahrungen werden sicher noch die einen oder anderen Anpassungen oder Ergänzungen notwendig sein.
 
Der Freitag war reserviert für eingeladene Gäste. Dies waren Kameradinnen und Kameraden von der Baukommision, aus den Sektionsvorständen, aus den Kreisen von Planung und Bau, sowie Vertreter von Organisationen und Sponsoren. Und vor allem: die Hüttenwartin Daniela und ihre Helferinnen Silke und Judith durften «ihre» neue Hütte für einmal als Gäste geniessen.
Nach der Begrüssung durch unseren Präsidenten André Berger wurden wir in zwei Gruppen durch die Hütte geführt. Wir konnten Einblick in die verschiedenen Räume gewinnen und erfuhren viel interessantes über die technischen Einrichtungen für Strom, Wasser, Abwasser, Entsorgung und anderes.

 

Zwischenzeitlich war die Küchencrew bereits engagiert im Einsatz. Das Team bestand aus: Lisbeth Kurth (Leitung), Jürg Guggisberg, Johann Zurniwen  jr. (frischgebackener Profikoch und Enkel vom vor/vorherigen Hüttenwart Hans Zurniwen) mit seinen beiden Helferkollegen.
So erhielten wir als erstes ein wunderschön hergerichtetes Apéro serviert. Und später wurden wir dann mit einem tollen, mehrgängigen Festmenü verwöhnt.

 

Die Gänge wurden unterbrochen mit kurzen Ansprachen von Leuten, die alle in verschiedenen Funktionen mit dem Hüttenneubau verbunden waren. Es wurde Rückschau gehalten über die Vorgeschichte, über die ersten Schritte zur Planung, über Gefreutes und Enttäuschungen, über Geldsorgen, über das Zustandekommen der Partnerschaft mit SAC Lägern, über den Hüttenbau in Zeiten des Klimawandels, aber auch über ein Stück Zermatter Geschichte. Dabei durften wir auch Präsente für die Hütte empfangen, welche da sicher alle einen Platz finden werden.
Akteure dieser Beiträge waren:
André Berger, unser Sektionspräsident und Mitglied Baukommission
Erich Altermatt, früherer Sektionspräsident, immer noch im Amt als Sponsorensucher und -Finder
Daniel Schläpfer, Vorstandsmitglied SAC Lägern und Präsident der gemeinsamen Baukommission
Priska Thalmann, Verteterin SAC Zermatt
Ulrich Delang, SAC Zentralverband, Bereichsleiter Hütten
Hans «Hänggi» Zurniwen, Architekt des Neubaus, familiär verbunden schon mit der alten Hütte

 

Damit wir das alles in Etappen richtig geniessen konnten, wurden wir zwischendurch unterhalten mit der frischen und groovigen Musik von Tom Küffer (Gitarre) und Daniel Thürler (Örgeli).
Nicht zum Zug kam die obligatorische 22h-SAC-Hüttenruhe, schliesslich waren wir eine geschlossene Gesellschaft und eine Hütte weiht man nicht alle Tage ein. So wurde das individuelle Einbetten in den gemütlichen, nach Holz duftenden 8er-Zimmern zeitlich ziemlich flexibel gehandhabt.
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Am Samstagmorgen trafen weitere Kameradinnen und Kameraden und Gäste in der Hütte ein.
Auch für sie wurden Führungen durch die Hütte gemacht. Am späteren Vormittag begann dann die eigentliche, feierliche Einweihungszeremonie. Diakon Hans-Peter Vonarburg (Sektionsmitglied) wollte seine Worte nicht unbedingt als Bergpredigt im biblischen Sinn verstanden haben. Er legte unter anderem dar, wie die Menschen seit jeher und in allen Kulturen einen Bezug zu den Bergen hatten, weil sie glaubten, dass dort oben eine höhere Macht sitzt. Das möge stimmen oder nicht, sicher aber ist dass die oft unwirtliche Umgebung in irgendeiner Form das erstellen von Schutzhütten erforderte.
So auch war der Bezug zu unserer Hütte zu verstehen. Abschliessend an die besinnlichen  Worte sangen wir gemeinsam das Lied «Luegit vo Bärge und Tal».
Dann begaben wir uns alle zusammen vor die Hütte. Assistiert von seiner Frau Hedi segnete Hans-Peter die Hütte und erbat vom Schöpfer Schutz für all die Menschen welche die Hütte erbaut hatten, die darin arbeiten und die als Gäste Obdach finden.
Den würdigen Abschluss der Zeremonie bildete ein Alpsegen oder Betruf, von Toni Ackermann (SAC Lägern), in seinem Sarganserländer Dialekt nicht gesprochen, nicht gesungen, sondern eben traditionell «gerufen».

Ein kühler Wind mit Nieselregen setzte ein, und wir verzogen uns gerne wieder nach drinnen. Unser Jungkoch Johann präsentierte wieder ein kreatives Apéro-Riche-Buffet. Zuerst gabs eine aufwärmende Gerstensuppe, anschliessend fanden liebevoll vorbereitete Häppchen den Weg in unsere Mäuler.
Je nach Heimreiseplänen, machten sich dann früher oder später im Laufe des Nachmittags die meisten auf in Richtung Tal. Wegen der zunehmenden Wetterverschlechterung reduzierte sich auch die Zahl derjenigen, die noch eine Nacht oben blieben.
Schon viel Applaus während des Anlasses hatte die Küchencrew erhalten. Aber unser Dank gilt auch allen anderen, die an der Vorbereitung und Durchführung dieser Einweihung beteiligt waren. Mit ihrem Engagement haben sie den Anlass für uns zu einem unvergesslichen Geschenk gemacht.

Bericht: Martin Bellin

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